„Wir sehen hier am Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt in der Seestadt wie eine moderne, klimafitte und umweltfreundliche Bildungseinrichtung konzipiert und umgesetzt wird. Wir wollen Wien zur klimafreundlichsten Stadt Europas machen und da spielen solche Leuchtturmprojekte eine ganz wesentliche Rolle. Mit Idee und Tatkraft ist es möglich dieses so wichtige Ziel zu erreichen und dabei auch das Bildungsangebot auf ein neues Level zu heben!“, so Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.
„Der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt ist ein herausragendes Beispiel, wie mit innovativen Konzepten Klimaschutz und Klima-Anpassung Hand in Hand gehen. Sauberer Strom und saubere Wärme und Kälte schützen nicht nur das Klima, sondern sorgen auch für ein angenehmes Raumklima für die Kinder und die PädagogInnen. Kluge Energielösungen wie hier in der Seestadt zeigen, dass wir längst über das nötige Wissen und die Mittel verfügen, um die Energiewende voranzutreiben“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
„Der zweite Bildungscampus in der Seestadt ist ein absolutes Vorzeigeprojekt in den Bereichen Klimaschutz und moderne Bildungsinfrastruktur. Er spielt nicht nur in der Energieversorgung alle Stückln, sondern auch als Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsort. So sehen Bildungseinrichtungen der Zukunft aus, in denen Kinder verschiedenster Altersgruppen miteinander spielen und lernen können“, so Nicole Berger-Krotsch, Bildungssprecherin der SPÖ Wien.
„Klimaneutrale Gebäude sind der neue Standard. Der Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt wird für Kinder, Jugendliche und PädagogInnen zum realen Vorzeigeprojekt für eine klimafitte Zukunft ohne fossile Energieträger. So wird Klimaschutz im eigenen Umfeld erlebbar und lässt sich anschaulich in den Unterricht integrieren. Ein wichtiger und positiver Beitrag für Bildung und Klimaschutz“, sagt Stefan Gara, Umweltsprecher NEOS Wien.
Das pilothafte Projekt am Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt in der Seestadt setzt Maßstäbe für die Zukunft und ist wegweisend für viele weitere Bildungsbauprojekte, die zum Teil bereits in Umsetzung oder in Planung sind. Im Fokus stehen dabei effiziente, erneuerbare Energielösungen sowie Maßnahmen zur Sommertauglichkeit der Gebäude. Beispiele dafür sind etwa die Bildungscampus-Standorte Atzgersdorf und Deutschordenstraße oder auch neue Bildungsbauten in der Rappachgasse und der Landgutgasse.
Handlungsempfehlungen für „Coole Schulen“
Neben Neubauten und Sanierungen wird es angesichts der Klimakrise auch in sog. „Bestandsschulen“ vermehrt notwendig sein, Maßnahmen gegen die Belastung durch Hitzetage zu setzen. Steigende Temperaturen, jährlich wiederkehrende Hitzerekord-Sommer, ausgedehntere Gebäude-Nutzungsphasen (u.a. Sommernutzung durch Kindergarten oder Hort), die Lage im stark versiegelten Stadtgebiet, und weitere Faktoren tragen dazu bei, dass der Nutzungskomfort zahlreicher Bildungsgebäude in der warmen Jahreszeit stark eingeschränkt wird.
Ein aktuelles Projekt der Stadt Wien–Energieplanung arbeitet deshalb derzeit an Empfehlungen, die dabei helfen sollen, eine Sommertauglichkeit zu gewährleisten, ohne sich dabei stromintensiver Klimageräte zu bedienen, die ihrerseits zu einer weiteren Erwärmung der Umgebung beitragen. Das Projekt wird bis Ende des Sommers abgeschlossen sein und beinhaltet Handlungsempfehlungen in den Bereichen Organisation, Lüften, Verschattung, Begrünung und aktive Kühlung.
So funktioniert das Energiekonzept im Bildungscampus Liselotte-Hansen-Schmidt
Dank eines innovativen Energiekonzepts kann der Bildungscampus fast gänzlich mit erneuerbarer Energie vor Ort versorgt werden. Zu den Kernkomponenten des Energiekonzepts gehören eine Passivhaus-Gebäudehülle, die Betonkernaktivierung (der Zwischendecken), Wärmepumpen, Erdwärmesonden/Erdspeicher, Solarstrom (PV) und eine Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung.
Die Wärmebereitstellung erfolgt durch die Wärmepumpe, die mit Sonnenenergie vom Gebäudedach gespeist wird. Die Erde unter dem Gebäude dient als Energiequelle für die Heizung im Winter. Im Sommer kann das Gebäude mittels freier Kühlung nahezu kostenlos und ohne CO2-Emissionen hocheffizient gekühlt werden. Dabei wird die überschüssige Gebäudewärme einfach in das Erdreich abgeführt. Durch die thermische Aktivierung der schweren Gebäudemassen wird der gesamte Bildungscampus zum Wärmespeicher.
Dank der hochisolierten und luftdichten Hülle und der hohen Speichermasse kann das Gebäude seine Temperatur konstant halten, auch wenn über mehrere Tage keine erneuerbare Aufbringung möglich ist (z.B. PV im Winter). Dadurch kann das Gebäude optimal mit volatiler erneuerbarer Energie versorgt werden. Aufgrund der hohen Energieversorgung vor Ort entstehen für das Gebäude sehr niedrige laufende Energiekosten.
Eindrucksvoller "Maschinenraum" in der Coolen Schule.