Natürlich war klar, dass nicht die Künstler:innen, die in den letzten Jahren über den Museumsverein gefördert wurden, die Leidtragenden sein dürfen. Deshalb wurde parallel zu dieser Reform auch das Fördersystem überarbeitet: Einzelpersonen können nun auch größere Summen als 500 Euro beantragen – ohne sich über einen zwielichtigen Verein bewerben zu müssen.
21 andere Bezirke haben eine solche Kommission bereits eingerichtet! Die Frage ist also nicht, ob Wieden eine Kunst- und Kulturkommission braucht – sondern warum sich SPÖ und ÖVP weiterhin dagegen wehren.
Die Ironie daran? In der Bezirksvertretungssitzung gestern stimmten SPÖ und ÖVP gegen unseren Antrag auf eine Kulturkommission – mit der Begründung, sie stünden „für einen schlanken Staat“. Dieselben Parteien, die es völlig in Ordnung finden, dass sich von 40 Bezirksrät:innen die meisten 14-mal im Jahr 500 Euro dafür einstecken, dass sie nicht einmal in Ausschüssen oder Kommissionen sitzen, sondern nur viermal im Jahr unter Klubzwang in der BV-Sitzung die Hand heben. Ein pseudo-liberales Scheinargument von Herrn Pasquali, denn NEOS ist die einzige Partei, die für eine Halbierung aller Wiener Bezirksvertretungen eintritt. Wer echte Reformen will, muss sie auch durchziehen – anstatt mit Worthülsen zu verschleiern, wer am Status quo verdient.
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