Ähnlich wie im Parlament, gibt es auch auf Bezirksebene themenbezogene Ausschüsse und Kommissionen, die zur Vorberatung politischer Anträge dienen. In diesen stellt in Hietzing stets die ÖVP den Vorsitz und nützt diese Tatsache geschickt, um von der Bezirksvertretung zugewiesene Anträge zu verhindern oder zu verzögern. "Als Oppositionspartei kommt man sich oft so vor, als ob die Ausschüsse und Kommissionen eine reine Beschäftigungstherapie wären, dabei wollen wir etwas weiterbringen", so Katharina Mayer-Egerer (SPÖ), die nach der vergangenen Sitzung der Kommission für Generationen, Gesundheit, Soziales und Zivilschutz (GGSZ) am Dienstag nicht verstehen kann, warum konträr zur einstimmigen Absprache in der Kommission gehandelt wurde. In der letzten GGSZ-Sitzung im Jänner haben wir ein gemeinsames Vorgehen bezüglich einer Studienerstellung für Kinder- und Jugendbedarf im Bezirk vereinbart. Die Forschungsfrage dafür sollte fraktionsübergreifend formuliert werden. Bedauerlicherweise hat die Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) - entgegen der Vereinbarung - einfach selbst die Studie in Auftrag gegeben. Das sorgte für großes Unverständnis unter den Oppositionsparteien. „Ich bin in die Bezirkspolitik gegangen, um gemeinsam – fraktionsübergreifend – an Verbesserungen zu arbeiten. Doch das ist in Hietzing mit der ÖVP nicht möglich. Abgesehen vom Bauausschuss gibt es de facto keine Zusammenarbeit!“, empört sich Christopher Hetfleisch (Grüne). Auch Katharina Kainz (NEOS) fragt sich: "Wozu treffen wir uns in Kommissionen und Ausschüssen, wenn Absprachen nicht eingehalten werden? Das ist eine klare Verfehlung der Vorsitzenden und eine Missachtung des demokratischen Prozesses“