Auf dem ersten Blick klingt der Plan für den neuen Enkplatz nicht so schlecht:
- 38 neue Bäume werden gepflanzt
- 1000 m² Staudenbeete entstehen
- 70 neue Sitzgelegenheiten werden geschaffen
- 550 m² Pflasterfläche werden entsiegelt
- 1160 m² Naturwiese gestaltet
- Wasserelemente und ein zusätzlicher Trinkbrunnen installiert
- Öffnung von 760 m² Rasenfläche bei der Kirche für die Öffentlichkeit
- insgesamt entstehen 3000 Quadratmeter Grünfläche
Soweit so gut. Trotzdem täuscht die angekündigte Umgestaltung nicht darüber hinweg, dass für einen echten „Hauptplatz“ in Simmering einiges mehr notwendig gewesen wäre. Denn an der grundsätzlichen Struktur des Enkplatzes ändert sich wenig. Auch wenn links und rechts von der Kirche tlw. die Parkplätze in Grünflächen umgestaltet werden, stellt sich die Frage, warum nicht die kaum frequentierten Straßen geschlossen wurden, um so einen echten Hauptplatz zu erhalten? Natürlich gibt es bei einem solchen Vorhaben Herausforderungen zu bewältigen, etwa wie die Ausfahrt der Garage am Enkplatz gefahrlos zu gestalten oder wie die Lieferungen für den Supermarkt organisiert werden können. Aber Fakt ist: in jeder Fußgängerzone steht man zunächst vor diesen Fragen und muss sie lösen.
Mit dieser Lösung ist der Enkplatz auf Jahrzehnte einzementiert, so wie er ist.
Natürlich ist jede Entsiegelung, jedes Wasserelement, jeder Brunnen, jede Sitzgelegenheit, jedes Staudenbeet, jede Naturwiese, die den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirkt, zu begrüßen. Aber für einen echten Hauptplatz, wie Simmering ihn verdient hätte, wäre mehr Mut notwendig gewesen.
Bild: © wien.gv.at