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Fortschrittskoalition präsentiert Klimafahrplan

So wird Wien CO2-neutrale Klimamusterstadt! Die rotpinke Stadtregierung hat dazu ihren umfassenden Fahrplan präsentiert - mit sehr vielen NEOS Inhalten! 

Drehen an den großen Schrauben! 

Der Klimawandel ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Die Antwort darauf kann nur eine Politik der großen Schritte sein: Wir machen Wien bis 2040 CO2-neutral. Dafür drehen wir an den großen Schrauben und setzen auf den massiven Ausbau alternativer Energien, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, moderne Mobilität sowie innovativen Wohnbau. Wie das genau funktionieren soll und was unsere langfristigen Ziele sind, das hat die Wiener Fortschrittskoalition nun im Wiener Klima-Fahrplan und in der Smart City Rahmenstrategie konkretisiert und festgelegt. 

Der Wiener Klima-Fahrplan: So wird Wien zur klimagerechten Stadt

Ausgehend vom Regierungsprogramm der Fortschrittskoalition und der Smart City Strategie Wien skizziert der Wiener Klima-Fahrplan den Weg Wiens zur klimagerechten Stadt. Er greift die Leitziele aus der Smart City Strategie Wien auf und gibt vor, welche Maßnahmen die Stadt ergreifen muss, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen.

Der Wiener Klima-Fahrplan enthält über 100 Maßnahmen, die laufend ergänzt und angepasst werden, um in jedem Bereich passgenau das Ziel zu erreichen.

KLIMA-FAHRPLAN ZUM DOWNLOAD!

Gemeinsam für eine klimaneutrale Stadt!

Große Veränderungsprozesse, wie die Erreichung der Klimaneutralität, gelingen dann am besten, wenn sie von einer breiten Wertebasis und einem gemeinsamen Bild der Stadt der Zukunft ausgehen. Deswegen baut der Wiener Klima-Fahrplan auf sieben Prinzipien auf: 

Alle Menschen mitnehmen: Eine klimagerechte Politik, die soziale Gerechtigkeit berücksichtigt.

Wiener Erfolgsgeschichten: Wien nutzt den Startvorteil durch exzellente Infrastruktur, eine funktionierende Verwaltung und hohen sozialen Zusammenhalt.

Marktchancen nutzen: die regionale Wirtschaft mit zukunftsfähigen Innovationen stärken.

Mehr Green Jobs: Neue Beruf(ung)e(n) mit Sinn schaffen.

Bürger*innen aktiv einbinden: Zukunft gemeinsam gestalten.

Wiener Klima-Moderne: Wissenschaft, Kunst und Kultur einbinden

Unsere eigenen Hausaufgaben machen: Die Stadt Wien geht mit gutem Vorbild voran.

Ziele und Maßnahmen (Auswahl)

1. Energie

Wiener Photovoltaik-Offensive: Bis 2025 soll die Produktion von Sonnenstrom verfünffacht werden. Bis 2030 sollen 16-mal so viel Strom aus der Sonne gewonnen werden wie 2020. Dafür notwendig ist die Nutzung aller technischen Flächenpotenziale und Unterstützung der Errichtung städtetauglicher und innovativer PV-Lösungen: Neben Dach- und Fassadenflächen auch Anlagen im öffentlichen und halböffentlichen Raum, wie z.B. Parkplätze, U-Bahn und Bahnstrecken, Beschattung von Hallen und Flächen. Die Stadt wird dafür Fördermittel erhöhen und neue Förderschienen schaffen, u.a. für PV-Gemeinschaftsanlagen und schon im kommenden Jahr eine neue Förderung für PV-Anlagen auf bereits versiegelten Flächen.

Fernwärme: Von allen analysierten Sektoren erfordert der Wärmebereich die größten Investitionen innerhalb Wiens zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele. Insbesondere die in Wien verbreiteten wohnungsindividuellen Gasthermen sind ab 2040 nicht mehr vorgesehen. Die Dekarbonisierung wird daher nur durch einen umfangreichen Systemwechsel bei Heizen und Warmwasser erreicht. Die Fernwärme spielt dabei eine wesentliche Rolle. 2040 können voraussichtlich ca. 60% des Wärmebedarfs in Wien über die Fernwärme abgedeckt werden. Geothermie und Großwärmepumpen werden dabei mehr als die Hälfte der Fernwärme produzieren. Beide Technologien werden bereits heute real umgesetzt, im Februar 2022 erfolgt zudem der Startschuss für Mitteleuropas größte Wärmepumpe in der Kläranlage Simmering.

Fernkälte: Deren Ausbau läuft auf Hochtouren. Wien Energie schließt laufend weitere Gebäude an die umweltfreundliche Kühlung an. Das spart 50 Prozent CO2 und 70 Prozent Energieeinsatz im Vergleich zu herkömmlicher Klimatisierung. Bis 2025 werden ganze 80 Mio. Euro investiert. Aktuell wird ein Fernkältering um den Ring errichtet, die Fernkältezentrale Stubenring entsteht auf der Dominikanerbastei direkt unter dem Gebäude der Alten Post. Ab 2022 wird auch das Wiener Rathaus mit Fernkälte versorgt.

2. Mobilität

Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors sinken pro Kopf um 50 % bis 2030 und um 100 % bis 2040.

Ausweitung, Weiterentwicklung und Attraktivierung von (E-)Sharing-Angeboten zur Sicherung voller Mobilität ohne Autobesitz im gesamten Stadtgebiet

Für den städtischen Fuhrpark wird in den nächsten Jahren der Umstieg auf alternative Antriebe forciert. Spätestens ab 2025 werden keine neuen Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge mehr angeschafft. 

Öffi-Ausbau: Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, investiert die Stadt jährlich mehrstellige Millionenbeträge. So fließt drei Mal mehr Geld in den Ausbau der Öffis als in den Straßenbau und -erhalt. Allein letztes Jahr (2021) wurden 503 Millionen Euro in die Öffis investiert.

Wasserstoffantrieb: Durch die Inbetriebnahme der Wasserstoff-Tankstelle und dem Einsatz der ersten Wasserstoff-Testbusse, wurde in der Leopoldau ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Klimazukunft der Metropolregion Wien gesetzt. Mit grünem Wasserstoff zur Betankung von Bussen und anderen Schwerverkehrsfahrzeugen kann der Lückenschluss zu einem durchgehend CO2-neutralen Antrieb der Wiener Öffi-Flotte geschafft werden.

3. Gebäude

Durch Förderprogramme wird die thermische Sanierung der Gebäude und der Kesseltausch im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Heiz- und Kühlsysteme unterstützt. 

Erleichterungen für Photovoltaik-Anlagen: Das Regierungsprogramm der Fortschrittskoalition sieht vor, die Stromerzeugung mittels Photovoltaik bis 2030 von ca. 50 MWpeak auf 800 MWpeak zu steigern. Der Großteil der heute üblichen Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern soll erstmals gänzlich von der Anzeige- bzw. Bewilligungspflicht befreit werden. Weiters plant die Stadtregierung eine deutliche Ausweitung des vereinfachten Genehmigungsverfahrens. 

Raus aus Öl und Gas: Im Neubaubereich setzt die Stadt Wien mit der Verordnung von Energieraumplänen eine zentrale Maßnahme für den Ausstieg aus Öl und Gas. Mit diesem Instrument kann die Stadt Gebiete festlegen, in denen für Neubauten ausschließlich erneuerbare Wärmeversorgung oder Fernwärme erlaubt sind. Dieses Instrument ist in ganz Europa einzigartig und wird bis Ende 2022 auf ganz Wien ausgerollt. 

4. Wirtschaft und Arbeit

Klimabudget: Für die Umsetzung der Smart Klima City Wien Strategie und des Wiener Klima-Fahrplans mit dem Ziel, Klimaneutralität bis 2040 in Wien zu erreichen, ist das Klimabudget zentrales Werkzeug. Es übersetzt die strategischen Ziele und mittelfristigen Handlungsfelder in konkrete Vorhaben, die im Rahmen des Stadtbudgets innerhalb der Voranschlagsperiode realisiert werden.

Wiener Stadtwerke: Insgesamt verwenden die Wiener Stadtwerke bis 2025 76% ihrer Gesamtinvestitionen ausschließlich für klimaschonende Maßnahmen. 2,6 Mrd. Euro entfallen dabei auf die Wiener Linien, 1,07 Mrd. Euro auf die Wien Energie, 335 Mio. Euro auf die Wiener Netze und 150 Mio. Euro auf die Wiener Lokalbahnen.

Ökologische Optimierung von Bildungsbauten: Weil etwa zwei Drittel der rund 380 öffentlichen Pflichtschulen der Stadt Wien, die zwischen 1855 und 1991 errichtet wurden, sanierungsbedürftig waren, hat der Wiener Gemeinderat 2007 das Schulsanierungspaket I in Höhe von 570 Mio. Euro auf den Weg gebracht. Dessen Laufzeit endete 2017, wurde aber aufgrund des großen Erfolges bis 2022 verlängert.
 

5. Zero Waste und Kreislaufwirtschaft

Die Materialeffizienz der Wiener Wirtschaft steigt bis 2030 um 30 % und bis 2040 um weitere 10 %.

Zur Abfallvermeidung wird das Wiener Reparaturnetzwerk ausgebaut und weiterentwickelt. 

In Sachen nachhaltiges Bauen werden umfassende Konzepte für Lärm- und Staubschutz in der Bauphase, Abfall- und Recyclingmanagement, kreislauffähige und schadstoffarme Produkte entwickelt sowie verantwortungsvolle Lieferketten angestrebt.·

Dasselbe gilt für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser (Nutzung von Regenwasser für Bewässerung, Schwammstadtprinzip bei Starkregen, wassersparende Sanitätsausstattung) sowie Abfallmanagement (Reduktion von Abfallmengen, Aufbereitung kontaminierter Abfälle). Wien übertrifft bis 2030 das EU-Ziel von 60% Recyclingquote. Bis 2050 werden 100% der nicht vermeidbaren Abfälle verwertet. Die Wiener Abfallwirtschaft ist 2040 klimaneutral.

6. Anpassung an den Klimawandel

Alle Wiener*innen haben innerhalb von 250 Metern Zugang zu qualitätsvollem Grünraum.

Raus aus dem Asphalt: Begrünung und Beschattung des öffentlichen Raums, vor allem durch Pflanzung von geeigneten, großen Straßenbäumen als „natürliche Klimaanlage“. 

Alle Bau- und Stadtentwicklungsvorhaben in Wien werden hinsichtlich ihres Beitrages zur Anpassung an den Klimawandel geprüft und optimiert.

7. Stadtökologie, Umwelt und Wasser

Die Planung neuer Stadtteile erfolgt in kompakter Bauweise und adäquater urbaner Dichte, die den Flächenverbrauch geringhält und kurze Wege ermöglicht. Die Flächenverteilung im öffentlichen Raum gibt dem Umweltverbund Vorrang und schafft hohe Aufenthaltsqualität.

Es werden neue Waldflächen im Nahbereich der aktuellen Stadterweiterungsgebiete geschaffen: 2022 geht es an die Umsetzung von Planungen in der Neuen Lobau, in Breitenlee (Norbert Scheed Wald) oder im Grünzug Donaufeld (Frühes Grün).

Die Lebensmittelversorgung in Wien erfolgt in hohem Maße aus der Stadt und der Region, bevorzugt durch Biobetriebe und verstärkt durch Stadtlandwirtschaft.

8. Gesundheit und Soziale Inklusion

Die Krankenhäuser des WIGEV sollen „zukunftsfit“ gemacht werden. Zielsetzung ist hier als öffentlicher Träger Vorbild in der Energiewende zu sein, nicht nur einen Beitrag zu leisten, sondern aktiver Vorreiter zu werden.

Neubauten werden in Niedrigstenergiebauweise umgesetzt. 

Darüber hinaus gilt es die Gesundheitskompetenz zu stärken - insbesondere bei Älteren, Jugendlichen und sozio-ökonomisch benachteiligten Personen durch Information, Sensibilisierung und Beratung insbesondere im Hinblick auf Hitze-Belastungen durch den fortschreitenden Klimawandel.

Photovoltaik auf den Häusern des WIGEV - Seit dem Frühjahr 2021 wird auf den Dachflächen der Pflegewohnhäuser Liesing und Baumgarten mit 2400 und 3000 Quadratmetern Sonnenkraft erzeugt. Mit der neuen Photovoltaikanlage der Klinik Floridsdorf können jährlich knapp 600.000 Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt werden, das entspricht in etwa dem Strombedarf von 230 Haushalten. 

9. Bildung, Wissenschaft und Forschung

Durch die flächendeckende Etablierung von Bildungsgrätzln bis 2030 und der Weiterentwicklung zur Bildungsstadt werden stadtteil- und lebensweltorientierte Lernräume geschaffen. Hier arbeiten Schulen, Kindergärten, Büchereien, Volkshochschulen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sowie die Jugendarbeit eng zusammen. 2022 werden die Bildungsgrätzl erstmals mit 175.000 Euro gefördert. Derzeit gibt es in Wien 18 Bildungsgrätzl, 10 weitere sind in Gründung.

Die Wiener Schulen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele: Alle Schulneubauten sind weitestgehend energieautark. Auch für bestehende Schulbauten wird in Klimaschutz kräftig investiert. Fassadenbegrünungen und Klimaschutzmaßnahmen in den Schulgebäuden führen auch hier zu einer besseren Klimabilanz.

Zur Verfügung stellen von städtischer Infrastruktur (z.B. öffentlichen Räumen, Verkehrsflächen, Netzen und Daten) als „Testbed“ für die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien und sozialer Innovationen. Wien ist 2030 eine der fünf führenden europäischen Forschungs- und Innovationsmetropolen und Magnet für internationale Spitzenforschende sowie Forschungseinheiten internationaler Konzerne.

Wissenschaftsförderung: Durch deutliche Stärkung des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) mittels einer Dreijahresvereinbarung zwischen dem Fonds und der Stadt Wien für die Jahre 2022-2024 wird künftig noch mehr Geld in die Spitzenforschung fließen und zwar doppelt so viel: 30 Millionen Euro wurden im letzten Gemeinderat beschlossen. 

10. Digitalisierung

Entwicklung eines „Digitalen Zwillings“ als digitales Abbild der Stadt, das verschiedenste Datenquellen einbezieht wie (insbesondere IoT-Echtzeitdaten oder Stadt-Bilddaten). Anwendungen wie diese steigern die Effizienz des Stadtmanagements (etwa durch „predictive maintenance“) und zeigen Potenziale zur Reduktion von CO2-Emissionen auf.

Bis 2030 digitalisiert die Stadt Wien die für ihre Bürgerinnen und Bürger relevanten Services und Verfahren und bietet diese möglichst vollautomatisiert an.

11. Beteiligung, Engagement und Kultur

Mit dem Projekt „Wiener Klimateam“ beschreitet die Stadt Wien neue Wege in der Bürger*innenbeteiligung. In den drei Pionierbezirken Margareten, Simmering und Ottakring sind die Bürger*innen ab April 2022 aufgerufen, Ideen in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung einzubringen und dann gemeinsam mit der Stadt und dem Bezirk zu konkreten Klimaprojekten auszuarbeiten.

KulturToken: Bei diesem Pilotprojekt wird mittels digitaler Technik gemeinschaftliches Verhalten von Bürger*innen mit dem freien Zugang zu Kulturveranstaltungen honoriert. Konkret wird für die aktive Reduktion von CO2 durch Gehen, Radfahren sowie die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, ein virtueller Token generiert, der in Folge gegen Tickets namhafter Kulturinstitutionen eintauschbar ist. Nach einer Zwangspause aufgrund der Pandemie, soll im Frühjahr 2022 der Relaunch erfolgen.

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