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Mitbestimmung von Jugendlichen in der Brigittenau mit dem Jugendparlament Word Up! 20

Was hat das öffentliche WLAN-Netz mit dem politischen Interesse von Jugendlichen zu tun? Sehr viel! Das erfahren Erwachsene, die das Desinteresse der Jugend an Politik laufend kritisieren, aber nur, wenn sie nachfragen und jungen Menschen den Raum und die Möglichkeiten bieten, aktiv mitzubestimmen.

Die Jugend von heute ist politisch interessiert

Worum geht es jungen Menschen heute wirklich? Geht es nur darum Spaß zu haben, seine Zeit auf sozialen Netzwerken zu verbringen und irgendwie durch die Schule zu kommen, ohne große Perspektiven für die Zukunft?

Initiativen wie das Jugendparlament zeigen, dass junge Menschen ein ausgeprägtes Interesse an politischer Mitbestimmung haben – nur eben in jenen Bereichen, die einen direkten Bezug zu ihrem Leben haben. Jedes Jahr auf Neue zeigt sich, welche Themen den jungen Erwachsenen wichtig sind und wie sie Probleme angehen und lösen würden.

Worum es bei politischer Beteiligung, ob jugendlich oder nicht, primär geht, ist die Steigerung der Lebensqualität durch Mitbestimmung und Weitblick. Nur wer Möglichkeiten sieht sich einzubringen und eine Vision seiner Zukunft hat, wird politisch aktiv. Die Jugendparlamente setzen genau hier an.

Jugendparlament - was ist das?

Unter dem Namen Word Up! (mitreden, mitbestimmen) bietet das Jugendparlament in einigen Bezirken Wiens (Innere Stadt, Leopoldstadt, Wieden, Alsergrund, Favoriten, Währing, Brigittenau, Floridsdorf und Liesing) Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Schulstufe die Chance, ihren Bezirk zu gestalten und Demokratie aktiv zu erleben sowie ihre Vorstellungen für den persönlichen Lebensraum einzubringen.

In zahlreichen Workshops und Sitzungen erarbeiten die Jugendlichen ihre Ideen, besprechen sie mit BezirksvorsteherInnen und VertreterInnen der Magistratsabteilungen und setzen diese im besten Fall auch um.

Jugendpolitik in der Brigittenau mit Word UP! 20

Anfang März 2018 war es im 20. Bezirk wieder soweit: Das Jugendparlament Word Up! 20 fand zum 15. Mal statt und nahm sich Zeit für die Anliegen der junge Menschen im Bezirk.

Rund 600 Schülerinnen und Schüler der achten Schulstufe (NMS Greiseneckergasse, NMS Pöchlarnstraße, NMS Staudingergasse, NMS Stromstraße, NMS Leipziger Platz, GRgORg Karajangasse, Integrative Lernwerkstatt Brigittenau) hatten die Möglichkeit, sich einzubringen und damit ihren Bezirk für sich lebenswerter zu machen. Was immer wieder überrascht ist die Tatsache, dass sich die Themen und Wünsche der Jugendlichen von Jahr zu Jahr kaum verändern.
Diese sind:

  • Sicherheit
  • Konsumfreie Räume im öffentlichen Raum
  • Öffentliches WLAN
  • Bessere Beleuchtung der Sportkäfige in den Parks
  • Mehr öffentliche Sportmöglichkeiten
  • Mehr Erholungsmöglichkeiten, wie Liegen in den Parks
  • Sauberkeit

Obwohl einige Themen absolute Dauerbrenner sind, werden sie bislang nicht oder nicht ausreichend von der Politik aufgegriffen – so auch das eingangs erwähnte WLAN. Ein freier und leistungsstarker Zugang zum Internet steht schon lange auf der Wunschliste der brigittenauer Jugendlichen. Was viele ältere Generationen nicht verstehen, ist, dass für die Jugend von heute ein funktionierendes WLAN-Netz eine grundlegende Infrastruktur darstellt, vergleichsweise mit der Versorgung mit Strom und Wasser. Der freie Zugang zum Internet ist kein Luxus, sondern für viele jungen Menschen der Schlüssel zu Interaktion und Kommunikation mit ihrer Umgebung. Und nicht zu vergessen, auch der Schlüssel zu besserem Lernerfolg.

Die bessere Beleuchtung der Sportkäfige in den Parkanlagen ist ebenfalls ein zentrales Thema des Jugendparlaments Word Up! 20. Warum? Die jungen Menschen wollen sich auch abends in den Parks sicher fühlen, ihren Hobby nachgehen und mit Freunde treffen – ohne den Zwang etwas konsumieren zu müssen, wie etwa in Cafés oder Kinos.

Gerade die Beleuchtung könnte im Zuge der wienweiten Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf LEDs sinnvoll aufgenommen werden. Ob das erfolgreich umgesetzt werden kann, wird sich zeigen.

Word up! 20 wird von der Bezirksvertretung Brigittenau finanziert. Der Verein Wiener Jugendzentren organisiert das Jugendparlament und die Jugendarbeit 20 (Base 20 und Back Bone 20) führt dieses alljährlich durch.

Das sind die gewünschten WLAN Spots wo die Jugendlichen gerne ein wirklich leistungsstarkes WLAN zur Verfügung hätten.
 

Jugendparlament – wozu?

Durch die aktive Mitarbeit im Jugendparlament erhalten junge Menschen einen Einblick, wie Mitbestimmung funktioniert und aktiv gelebte Politik ihre Lebensqualität verbessert. Darüber hinaus zeigt sich, dass eine aktive Mitbestimmung dazu führt, sorgsamer mit der öffentlichen Infrastruktur umzugehen.

NEOS befürwortet den Ausbau von Jugendparlamenten in ganz Wien. Es gibt einige Bezirke, in denen Anträge hinsichtlich der Einrichtung von Jugendparlamenten seitens NEOS gemacht wurden.

Heidemarie Zimmermann & Ivana Gaspar 

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