Um den betroffenen Schülerinnen und Schülern rasch und unbürokratisch zu helfen, ist eine zentrale Mobbing-Stelle eine weitere Forderung. NEOS Wien Bildungssprecherin Bettina Emmerling: „Derzeit ist es für die Kinder vielfach unklar, wohin sie sich wenden sollen. Klassenvorstände haben oft einfach nicht die Zeit, sich dieser Probleme anzunehmen. Und von den versprochenen 100 Schulpsychologen und –sozialarbeiter sind wir in Wien immer noch Lichtjahre entfernt. Es braucht an jeder Schule eine verpflichtende Mobbing Policy mit klaren Handlungsanweisungen. Darüber hinaus muss es eine zentrale Anlaufstelle geben, die jeder Schülerin und jedem Schüler bekannt ist. Wir müssen den Betroffenen ein Netzwerk schaffen, in dem sie sich sicher bewegen können.“
Die zentrale Mobbing-Stelle muss unabhängig und weisungsfrei sein, sowie zur Verschwiegenheit verpflichtet. Lehrer_innen sollen zur Zusammenarbeit bzw. zum Informationsaustausch mit der Mobbing-Stelle verpflichtet werden. Psycholog_innen und andere Expert_Innen stehen in der Mobbing-Stelle zur fachlichen Betreuung zur Verfügung. Ohne Einwilligung und Rücksprache mit den Betroffenen wird nichts unternommen.
Nach der Kontaktaufnahme soll es je nach Bedarf ein bis zu dreistufiges Verfahren geben:
1. Psychologische Beratung zur Abklärung der Umstände und des Unterstützungsbedarfs
2. Intervention – unter professioneller Begleitung soll ein konstruktiver und sicherer Gesprächsrahmen zur Verfügung gestellt werden mit dem Ziel, Lösungen zu erarbeiten.
3. Mobbing-Kommission: Für besonders heftige Fälle von Mobbing, die in den ersten zwei Stufen nicht geklärt werden können, gilt es, in der Bildungsdirektion eine eigene Mobbing-Kommission zu installieren. In dieser Kommission sollen die Fälle zeitnah behandelt werden und die notwendigen Konsequenzen beschlossen werden.