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Neustart der Hernalser Kultur: Jetzt!

Als neuer Bezirksrat wollte ich wissen, wie es den Hernalser Kulturschaffenden geht. Daher habe ich eine anonyme Umfrage an ehemalige Fördernehmer_innen und Hernalser Kulturschaffende gesendet, um mir ein Stimmungsbild zu holen.

So sehen die Hernalser Künstler_innen den 17. Bezirk:

In der Beurteilung des bürokratischen Aufwandes halten sich die Rückmeldungen die Waage: genau die Hälfte der Befragten sieht den bürokratischen Aufwand zur Erstellung eines Antrags als eher aufwendigere Tätigkeit an, während die andere Hälfte es als weniger aufwendig empfindet.

Ein gänzlich anderes Bild zeichnet sich jedoch ab, wenn man die Transparenz der Vergabe von Fördergeldern abfragt. Hier sind sich die Befragten einig, dass diese weniger transparent vergeben werden. 50% sind sogar der Ansicht, dass dies sehr intransparent geschieht.

Der überwiegende Teil der Kulturschaffenden wünscht sich demnach mehr Transparenz bei der Vergabe von Kulturfördergeldern: Begründungen für Ablehnungen, genauere Richtlinien zur Vergabe und inhaltliche Rückmeldungen. Die Nichterteilung bzw. der Zuspruch von Fördergeldern ist laut Teilnehmer_innen nicht nachvollziehbar! Zudem wünschen sich einige Künstler_innen eine Möglichkeit für Vernetzung & Information und dass ihr Projekt mehr Sichtbarkeit bekommt.

Auch für die Höhe der Förderungen hagelt es deutliche Kritik von seiten der Hernalser Künstler_innen - alle Kulturschaffenden sprachen sich, bei der Frage nach konkreten Änderungen, für höhere Förderbeträge aus. Die teilnehmenden Kulturschaffenden klagten darüber, dass die Höhe der Förderungen zu den niedrigsten in ganz Wien zählt!

Das Hernalser Kulturbudget: Eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit.

EUR 76.000 sind im Hernalser Budget für kulturelle Maßnahmen vorgesehen. Davon werden jedoch nur EUR 15.000 an Förderungen an Antragsteller_innen ausgeschüttet, denn der größte Teil ist bereits fix verplant. 62% des gesamten Budgets fließen an drei parteinahe Vereine: Liebenswertes Hernals (EUR 26.500), Hernalser Kulturkreis (EUR 14.500) und an das Kulturforum (EUR 6.000). Diese Förderungen werden in der Kulturkommission nicht verhandelt, sondern sind selbstständige Posten im Bezirksbudget. 

Während unabhängige Kulturschaffende also maximal EUR 500 beantragen können und sich dabei zusätzlich an die bezirksspezifischen Förderkriterien halten müssen, fließen beinahe ⅔ des Kulturbudgets an parteinahe Vereine. Jedes Jahr.

Hierin zeigt sich eine offensichtliche Schieflage im Hernalser Kulturbudget, wie ich bei der Verhandlung des Budgets deutlich gemacht habe!

Ein erster Neustart für die Hernalser Kulturschaffenden!

In Reaktion auf dieses Stimmungsbild haben wir NEOS ein erstes Kultur-Maßnahmenpaket geschnürt: 

  1. Eine vom Bezirk veranstaltete Informationsveranstaltung
  2. Schaukästen, die Fördernehmer_innen zur Bewerbung ihrer Projekte nutzen können 
  3. und die Abbildung des Auslastungsgrades des Kulturbudgets.

Die Informationsveranstaltung für Kulturschaffende (mehrheitlich, ohne Stimmen der FPÖ) und die Schaukästen (mehrheitlich, ohne Stimme von LINKS) wurden von der Bezirksvertretung angenommen und der Kulturkommission bzw. der Bezirksentwicklungskommission zugewiesen. 2 von 3 Anträgen - das freut natürlich sehr!

Ein nächster wichtiger Schritt ist nun die Reform der in die Jahre gekommenen Kulturförderrichtlinien im konstruktiven, fraktionsübergreifenden Diskurs. Es wäre meines Erachtens besonders wünschenswert, wenn hier der Bezirk gemeinsam Rahmenbedingungen findet, die nachhaltig und zukunftsträchtig sind.

Potential für Veränderung

Die Höhe einer Förderung von maximal EUR 500 pro Fördernehmer_in ist zu gering bemessen. Das zeigt sich nicht nur im Vergleich mit anderen Bezirken, sondern auch daran, dass das Kulturbudget in den letzten Jahren nie ausgereizt wurde. Das sind Gelder, die an die Stadt Wien zurückfließen und damit den Hernalser Kulturschaffenden entzogen werden!

Auch die besonders rigiden Hernalser Förderkriterien - etwa dass pro Veranstaltungsort und Quartal nur ein Projekt gefördert wird, verhindern die langfristige, erfolgreiche Etablierung von wichtigen Kulturankerzentren. Diese Veranstaltungsorte verfügen oft über kritische Infrastruktur, die Kulturschaffende sonst selbst aufbringen müssen, und über wichtiges Know-How. Deshalb streben wir hier eine Reform der Kulturförderrichtlinien an!

© Gerd Altmann auf Pixabay

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