Dass von vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, sowie den Initiatoren der Bürgerinitiative „Parken im Cottage“ ersehnte Highlight der Bezirksvertretungssitzung war die Entscheidung, dass nun alle im Bezirksparlament vertretenen Parteien gemeinsam mit Expert_innen der zuständigen Magistratsabteilungen und der Autofahrerklubs ein Parkpickerlkonzept für Döbling ausarbeiten werden.
Seit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung im benachbarten 18. Bezirk werden in vielen Bereichen Döblings Autos, Lieferwägen, LKWs und Anhänger von außerhalb Wiens oft tage- und wochenlang abgestellt. Die derzeit einzige rechtliche Möglichkeit, diese Dauerparker fernzuhalten und so Platz für die Anwohner_innen zu schaffen, ist eine Form des Parkpickerls. Ob und wo Grenzen innerhalb des Bezirks gezogen werden und wie lang die tägliche Geltungsdauer sein soll, wird Gegenstand der nächsten, sicherlich intensiven Sitzungen der Döblinger Verkehrskommission sein.
Wir sind zwar keine Fans des aktuellen Parkpickerlkonzepts der Stadt Wien und werden weiterhin eine wienweite Lösung fordern, sehen aber die dringende Notwendigkeit, den in weiten Teilen des Bezirks herrschenden Parkdruck mittels einer möglichst durchdachten Notlösung zu mindern. Daher begrüßen wir es sehr, dass die anderen Parteien unserem Vorschlag, gemeinsam an einer All- oder zumindest Mehrparteienlösung zu arbeiten, zugestimmt haben. Nach dem äußerst knappen „Nein“ bei der Parkpickerlumfrage war dies ein großer Schritt für die Bezirksvorstehung.
Was meinen Sie? Für welche Uhrzeiten (Mo-Fr) sollte das Parkpickerl gelten? Von 9:00-15:00 oder von 12:00-19:00 oder oder oder. Was halten Sie für am Vernünftigsten, um „Fremdparken“ zu verhindern und für die Bewohner_innen die praktikabelste Lösung zu bieten? Schreiben Sie uns! doebling@neos.eu!
Zurück zur Bezirksvertretungssitzung: Unter den vielen Anträgen und Anfragen seien wegen der traurigen Aktualität folgende Anträge zur Fußgängersicherheit herausgegriffen:
1.) Der Antrag für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30km/h auf der Döblinger Hauptstraßezwischen Sommergasse und Nusswaldgasse wurde mehrheitlich angenommen. Nun liegt es an der Stadt Wien, dies umzusetzen. Wir hoffen, dass auch die Wiener Linien mit an Bord kommen, da der 37er wegen der vielen Kreuzungen und Haltestellen in dem Bereich ohnehin nicht schneller als 30km/h fahren kann. Hier der Begründungstext aus dem Antrag:
„In diesem Wohngebiet gab es bereits mehrere schwere und schwerste Verkehrsunfälle, befinden sich mehrere Schulen und die dazu notwendigen Schulwege. Darüber hinaus gibt es häufig Klagen über Lärm und überhöhte Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs. Diese Maßnahme erhöht die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit, vor allem die von Kindern und von SeniorInnen.“
2.) Außerdem stellten wir einen Antrag, die Kreuzung der Barawitzkagasse mit der Hohen Warte an beiden Ecken, also vor Barawitzkagasse ON 1 und vor Barawitzkagasse ON 2 (siehe Luftbild), für zu Fuß gehende sicherer zu gestalten, indem die Gehsteigkanten vorgezogen und Poller errichtet werden.
Begründung:
„Diese Kreuzung wird den ganzen Tag über und insbesondere zu Stoßzeiten stark von Autofahrenden und zu Fuß gehenden frequentiert. Es handelt sich um den Schulweg zahlreicher Kinder und Jugendlicher. Kleinkinder sind mit ihren Betreuungspersonen unterwegs in den Wertheimstein- und in den Setagaya-Park. Betagte Bewohner_innen des Pensionistenwohnhauses Haus Hohe Warte, das nur wenige Meter entfernt liegt, machen hier ihre Spaziergänge. Die Straßenbahnlinie 37 und die Buslininien 10A und 39A verfügen an dieser Kreuzung über Haltestellen in beiden Fahrtrichtungen, an denen viele Fahrgäste aus- und umsteigen.
Kraftfahrzeuge sind dort mit sehr hoher, sehr oft auch mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Die Fahrbahnen sind schmal und leicht gekrümmt. Auch wegen im Kreuzungsbereich wartender Linksabbieger fahren viele Geradeausfahrende mit hoher Geschwindigkeit wenige Zentimeter vor den an der Gehsteigkante wartenden Fußgänger_innen vorbei. Im Vorjahr kam es dort bereits zu einem tödlichen Unfall zwischen einer jungen Fußgängerin und einem Lastwagen.
Wir ersuchen daher um zeitnahes Ergreifen von Maßnahmen, um diese Kreuzung sicherer zu machen, zumindest das Vorziehen der Gehsteige an den Ecken und das Aufstellen von Pollern, ggf. ergänzt um Schwellen, ein erhöhtes Bodenniveau, farbig markierte Bodenbereiche o.ä., um Autofahrende auf diesen Gefährdungsbereich aufmerksam zu machen.“
3.) Und auch für die Grinzinger Allee regten wir Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von zu Fuß gehenden und Rad fahrenden Menschen an.
Begründung:
„Die Grinzinger Allee ist stark mit Kraftfahrzeugen befahren, die auch oft in hoher oder überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Es handelt sich aber auch um den Schulweg zahlreicher Kinder und Jugendlicher. Betagte Bewohner_innen des Pensionistenwohnhauses Haus Döbling, das direkt an der Grinzinger Allee liegt, machen hier ihre Spaziergänge. Die Straßenbahnlinie 38 verfügt entlang der Grinzinger Allee über mehrere Haltestellen in beiden Fahrtrichtungen, an denen viele Fahrgäste aus- und tw. in andere Verkehrsmittel umsteigen.
Kraftfahrzeuge sind an der Grinzinger Allee aber mit sehr hoher, sehr oft auch mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Die zahlreichen Kreuzungen sind teilweise durch parkende Fahrzeuge oder durch eine Kuppe schwer einsehbar. Autofahrende missachten oft die Radfahrerüberfahrten entlang des Radweges. Die Aufstellflächen für zu Fuß gehende zwischen Gleiskörper und Fahrbahn sind schmal. Erst dieses Monat kam es auf einem Schutzweg zu einem tödlichen Unfall zwischen einer Fußgängerin und einem PKW, dessen Fahrer sie, obwohl bereits auf dem Schutzweg, nicht wahrnahm.
Wir ersuchen daher um zeitnahes Ergreifen von Maßnahmen, um die Kreuzungen und die gesamte Grinzinger Allee für zu Fuß gehende und Rad fahrende sicherer zu machen, beispielsweise durch strikte Geschwindigkeitskontrollen, Fahrbahnverschwenkungen, ein Vorziehen der Gehsteige und Aufstellflächen an den Schutzwegen, ggf. ergänzt um Schwellen, ein erhöhtes Bodenniveau, farbig markierte Bodenbereiche o.ä., sowie farbliche Markierungen der Radfahrerüberfahrten über die Seitengassen, um Autofahrende auf diese Gefährdungsbereiche aufmerksam zu machen.“
Auch diese beiden Anträge wurden mehrheitlich angenommen. Hinsichtlich der Kreuzungen und Querungen entlang der Grinzinger Allee und der Ecken Barawitzkagasse/ Hohe Warte werden nun hoffentlich in einem nächsten Schritt von den Fachabteilungen im Rathaus Lokalaugenscheintermine anberaumt, damit wir unsere Lösungsvorschläge im Sinne der Bürger_innen mit ihnen diskutieren können.