Die Sozialpartnerschaft ist in Österreich fest etabliert und überaus machtvoll – ein System, um das wir vielerorts auf der Welt beneidet werden. Die Arbeiterkammer ist ein Teil dieses Systems. Wo es um Arbeitnehmer:innenrechte geht, begrüßen wir die Wirksamkeit der AK sehr – andere Leistungen hinterfragen wir jedoch. Muss es sein, dass die Arbeiterkammer den Thinktank Momentum unterstützt? Ist ein Krapfen-Qualitätstest nutzstiftender Auftrag der Arbeiterkammer? Es gibt ja noch den Verein für Konsumentenschutz. Ach ja: Da gibt es ja noch mehr Mehrgleisigkeiten. Die Arbeiterkammer steht für Arbeitnehmer:innenrechte, aber ein elementares Recht ist der Kollektivvertrag. Wer verhandelt den? Die Gewerkschaften. Wer zieht bei Streitigkeiten für Mieter:innen vor Gericht? Die Mietervereinigung.
Und dann ist da noch die Sache mit den Beiträgen. Bei Gewerkschaft und Mietervereinigung fallen Mitgliedsbeiträge an. Die sind freiwillig zu leisten. Bei der AK auch – die sind jedoch verpflichtend zu leisten. Genaues weiß man nicht, denn auf dem Gehaltszettel sind die Beiträge nicht ausgewiesen. Grundsätzlich betragen sie 0,5 Prozent des Einkommens, haben aber eine Obergrenze von ca. 30 Euro. Die AK-Seite gibt den durchschnittlichen Beitrag mit 10 Euro an.
Wir wollen mehr wissen. Wir wollen eine moderne, dynamische AK. Was wir nicht wollen, ist Stillstand aufgrund einfach gestrickter Parteilogik. Dazu ist die AK zu wichtig!