Bis vor einigen Jahren war es noch üblich, Straßen und Plätze nach berühmten Männern zu benennen. Das neue Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit zeichnet sich aber auch zunehmend im Wiener Stadtbild ab. Dazu kommen die neuen Stadtentwicklungsgebiete, wie das Neue Landgut, welche uns neue Möglichkeiten bieten, auch verdienstvollen Frauen ihren Platz im öffentlichen Raum einzuräumen.
Die gute Nachricht: Wir in Favoriten haben beides, neue Straßen und das entsprechende Bewusstsein in der Bezirksvertretung, wie wichtig die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum ist.
Das Neue Landgut ist ein interessantes Stadtentwicklungsgebiet auf den ehemaligen ÖBB-Gründen beim Hauptbahnhof, westlich der Laxenburgerstraße. Bildungseinrichtungen, unterschiedliche Wohnmodelle, die Berücksichtigung der Bausubstanz der altbekannten „Gösserhalle“, Parkanlagen und Spielplätze sollen hier künftig das Stadtbild prägen. Außerdem bietet sich hier die Möglichkeit, mit Straßennamen an für den Bezirk oder die Stadt verdienstvolle Personen zu erinnern. Abweichend von der Tradition ausschließlich verstorbene Bezirkspolitiker (meistens männlich) so zu ehren, wollen wir an unterschiedlichste Persönlichkeiten erinnern. Natürlich auch an Frauen, deren Wirken für Favoriten und Wien in vielen Aspekten und Fachgebieten äußerst wichtig war und es bis heute ist.
So haben wir in der Bezirksvertretungssitzung am 23. Februar beschlossen gleich 4 von 6 neuen Straßen im Neuen Landgut nach Frauen zu benennen, deren Schaffen und Wirken in ihren jeweiligen Fachgebieten äußerst wichtig waren. So erinnern die Straßen an:Erika Krenn: engagierte Lehrerin und 3. Landtagspräsidentin (vorgeschlagen von der SPÖ Favoriten)
- Heidemarie Lex-Nalis: Pionierin was den Stellenwert der Elementarpädagogik betrifft (vorgeschlagen von SPÖ und NEOS Favoriten)
- Elisa Sundt: Architektin, die an der Per Albin-Hansson-Siedlung beteilig war (vorgeschlagen von NEOS Favoriten)
- Elisabeth Schilder: maßgeblich beteiligt am Aufbau der sozialen Jugendarbeit und Bewährungshilfe (vorgeschlagen von NEOS Favoriten).
Die anderen zwei Straßenzüge in der Siedlung werden nach Josef Deutsch (ehemaliger SPÖ-Bezirksvorsteher) und Walter Kuhn (ehemaliger Bezirksvorsteherstellvertreter der ÖVP) benannt. Die Anträge wurden von vielen Fraktionen unterstützt und mit großer Mehrheit angenommen.
Wir freuen uns, dass immer mehr Frauen zu einem fixen Bestandteil von Wiens Straßenbild werden und wir ihre Leistungen für unsere Gesellschaft damit anerkennen. Diese Entwicklung war schon lange überfällig. Wenn dir auch noch verdienstvolle Frauen einfallen, nach denen noch keine öffentlichen Flächen benannt sind, bitte um einen kurzen Hinweis an: christine.hahn@neos.eu
Es gibt allerdings einige Richtlinien zu Vergabe, so muss zum Beispiel die Person bereits verstorben sein.