Mark Ruiz Hellin, Standler vom Meidlinger Markt, berichtet über die zu hohen Schanigartengebühren. Er selbst müsse 14 Euro pro Quadratmeter zahlen, der Nachbar auf der Straße gegenüber, der sich nicht am Marktgebiet befindet, lediglich 2 Euro. Für Thomas Anderl, Standler am Brunnenmarkt, geht sich das lückenlose Aufsperren während der Kernöffnungszeiten personell und finanziell einfach nicht aus. Am Karmelitermarkt kann die Standlerin Isabel Mantl-Kaas die Schanigartenplätze nicht mehr unbürokratisch monateweise vereinbaren, diese müssen für die ganze Saison angemeldet und im Voraus bezahlt werden. Mario Berber, Standler am Naschmarkt, fürchtet, dass sich seine langfristigen Investitionen in den Marktstand nicht rentieren, weil ihm die Stadt den Stand deutlich früher wieder entziehen kann, als dies früher möglich war. Am Volkertmarkt hat sich laut Standler Georg Holzer die Situation nach der Einführung der Marktordnung nicht gebessert, die Standler ringen dort weiterhin um den Erhalt des Marktes.
Gemeinsam mit NEOS Wien kämpft auch der Verein „Zukunft Wiener Märkte“ für die Rettung der Wiener Märkte, dessen Vertreter Christian Pöhl heute über die Eingriffe in bestehende Verträge der Standler erzählt.
„All diese Beispiele zeigen erneut, dass es nötig ist, sich jeden Markt individuell anzuschauen. Das haben wir mehrfach gefordert, denn eine Regelung passt zwar für den einen Markt ganz gut, bedeutet jedoch für einen anderen langfristige Probleme. Ulli Sima fährt hier über alle drüber und zeigt abermals kein offenes Ohr für die Marktstandler. So kann es mit den Wiener Märkten doch nicht weitergehen“, stellt Ornig fest und fordert die rot-grüne Stadtregierung auf, hier individuelle Lösungen für die einzelnen Wiener Märkte zu finden.