Eine jüngste Erhebung der religiösen Bekenntnisse an Wiener Volks- und Mittelschulen ergibt eine Entwicklung hin zu einem Anteil muslimischer Schüler:innen an Wiener Schulen von 35% in öffentlichen Volksschulen bzw. 39% insgesamt in Volks-, Mittel- und Sonderschulen sowie in PTS*.
Der Glaube ist Privatsache und die Glaubens- bzw. Religionsfreiheit ein sehr hohes Gut. In Wien wird ein intensiver und interkonfessioneller Dialog gelebt, welcher ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist und den demographischen Wandel begleitet. Wien macht hier sehr viel – und das ist gut so!
In einer immer diverseren Gesellschaft ist es unsere Verantwortung, bei den Kindern und Jugendlichen anzusetzen und problematischen Wertehaltungen aktiv entgegenzuwirken. Denn für jungen Menschen ist dieser demographischer Wandel Lebensrealität und das Zusammenleben funktioniert im internationalen Vergleich im Alltag überwiegend problemlos. Gerade für junge Menschen müssen Menschenwürde, Pluralismus und Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein – genauso wie Gleichbehandlung von Mann und Frau. In den frühen Jahren der Entwicklung ist es sowohl wichtig als auch leichter anzusetzen, um Pluralitätsfähigkeit zu erlernen und zu leben.
Gleichzeitig zeigen uns Erhebungen, dass muslimische Jugendliche in Wien im Schnitt nicht nur deutlich religiöser sind, sondern vermehrt auch abwertende Haltungen vertreten, wie etwa Antisemitismus, LGBTIQ-Feindlichkeit oder eine Ablehnung der Gleichstellung von Mann und Frau.
Als NEOS benennen wir Herausforderungen klar und packen diese auch an. Aus diesem Grund hat Christoph Wiederkehr bereits im vergangenen Herbst mit seiner Grundsatzrede „Prinzip Österreich“ eine Debatte über Werte für ein gemeinsames Miteinander angestoßen. Wie wichtig und richtig dieser Anstoß war, zeigen die aktuellen Daten.
*Anm. Die Schüler:innen der privaten Pflichtschulen sind nachfolgend nicht erfasst. Ebenso sind die Schüler:innen der AHS-Unterstufe (SJ 2022/23: 38.005) in den nachfolgenden Tabellen nicht inkludiert.