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Umfrageergebnis: Ein Chancenjahrzehnt liegt vor uns

Volles Haus herrschte bei der Präsentation der Umfrageergebnisse zur Zukunft der Hernalser Hauptstraße und ihrer Nebenfahrbahnen. Neben den Hernalser:innen haben wir auch unsere Gemeinderätinnen Selma Arapovic und Angelika Pipal-Leixner eingeladen, die bei der anschließenden Debatte ihre Erfahrungen aus Stadtgestaltung und Mobilität einbrachten. Doch auch aus dem Publikum kamen weitere Ideen und wichtige Beiträge, welche wir hier kurz zusammenfassen möchten.

Allgemeine Ergebnisse

Durch den Bau der U5 ergeben sich für den Bezirk viele Chancen, Hernals noch lebenswerter zu machen. Das zeigte nicht nur die rege Teilnahme an unserer Umfrage, sondern auch das Ergebnis des vom Bezirk beauftragten und von unabhängigen Expert:innen erstellten Masterplan Gehens, der die Umgestaltung der Nebenfahrbahn als großes Potential für den Bezirk ausweist. Zehn Jahre liegen nun vor uns bis die U-Bahn in Hernals komplett fertig ist: aus unserer Sicht ein Chancenjahrzehnt, das wir nutzen müssen! Dabei stehen nicht nur klimapolitische Überlegungen im Vordergrund, wie Beschattung und Entsiegelung, sondern auch die Frage, wie man mit der Umgestaltung die Identifikation der Hernalser:innen mit ihrem Bezirk und ihren Grätzln stärken kann.

Was besonders hervorsticht sind jene 80%, welche sich für die Umgestaltung der Hernalser Hauptstraße (609 der Befragten) aussprechen. 73,6 % wollen dies auch für die Nebenfahrbahnen. 

Dies deckt sich auch mit dem Bild, dass 577 der 761 Teilnehmer:innen (das sind 75,8%) die Hernalser Hauptstraße im derzeitigen Zustand nicht oder eher nicht ansprechend finden. Das ist ein klarer Auftrag an die Stadtgestaltung und Stadtplanung, gemeinsam mit den Hernalser:innen das Chancenjahrzehnt zu nutzen und nach Möglichkeiten zu suchen, die Hernalser Hauptstraße von einer "trennenden Schneise" in einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zu verwandeln.

Das war den Teilnehmer:innen wichtig

Besonders hervor stechen die Grünräume (561 Personen), das verbesserte Geschäftsleben (462) und die Aufenthaltsqualität (460) und leicht dahinter die Fahrradinfrastruktur (403). Die Nutzung der Hernalser Hauptstraße für Parkplätze (218) und als Durchzugsverbindung (119) spielten eine deutlich geringere Rolle. 

Ideen aus Umfrage und Diskussion

Viele Ideen und Wünsche gab es zu Querungsmöglichkeiten der breiten Straße für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, zur besseren Bepflanzung (Büsche, Blumen,...) sowie zur Beschattung der Nebenfahrbahnen und der Nutzung ebendieser als erweiterte Aufenthaltsräume für Lokale und Geschäfte. Das Fehlen von Sitzgelegenheiten, die eine gute Kommunikation miteinander ermöglichen wurde ebenso eingebracht wie die Entsiegelung durch Rasensteine in den Nebenfahrbahnen oder ein durchgängiges Tempo 30 in der Hernalser Hauptstraße. Einige Ideen waren auch äußerst detailliert beschrieben, wie beispielsweise die Nutzung von Regenwassersammelstellen auf Häusern, die gezielt für die Bewässerung der Grünräume in der Hernalser Hauptstraße eingesetzt werden könnten. 

Aus dem Publikum kam im Zuge der Diskussion rund um die Nutzung der Hernalser Hauptstraße als Geschäftsstraße zudem der Vorschlag, eines der derzeit leerstehenden Erdgeschosslokale als Pop Up Raum des Bezirks zu nutzen, um gezielt über den U Bahn Bau und alles was damit zusammenhängt zu informieren und den Hernalser:innen die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern und einzubringen. Zudem wurde über das persönliche Einkaufsverhalten gesprochen und dass es gezielte Gestaltung braucht, um eine Einkaufsstraße tatsächlich attraktiv zu machen. Die grundlegende Problematik der Erdgeschosszonen, die von vielen Teilnehmer:innen angesprochen wurde, war ebenfalls Teil der Diskussion. Hier ist weiterhin der Dialog mit den Eigentümer:innen der Häuser zu suchen und Anreize zu setzen, um Renovierungen zu fördern. 

Was ist bereits passiert?  

Die gesammelten Ideen wurden bereits Ende November, als Vorschläge und Fragen verpackt, im Rahmen der Bezirks-Entwicklungskommission an die zuständigen Magistratsabteilungen weitergegeben. Nun warten wir auf die Ergebnisse. Bereits in der Sitzung vom 7.12.2022 eingebracht und einem Ausschuss zugewiesen wurde der Antrag auf temporäre andere Nutzung eines kleinen Abschnitts der Nebenfahrbahnen, um auszuprobieren, wie diverse Gestaltungselemente, zB begrünte Sitzgelegenheiten, angenommen werden. 

Was kommt als Nächstes?

Bei den nächsten Sitzungen wollen wir weitere Ideen als Anträge einbringen, zum Beispiel die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger:innen, damit diese die Geschäfte auf beiden Seiten nutzen können. Ebenso wird der Masterplan Gehen zur Abstimmung gelangen und die Bezirksentwicklungskommission wird die Antworten der Magistratsabteilungen besprechen. 

Im Rahmen einer unserer nächsten Bezirkstreffen werden wir über die weitere Entwicklung berichten und natürlich werden wir euch auch hier am Laufenden halten.

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