Aus NEOS Sicht führt die Bauordnungs-Novelle nicht dazu, dass Bauen wesentlich günstiger wird. Dadurch wird auch Wohnen nicht günstiger, so NEOS Wien Wohnbausprecher Thomas Weber: „Es gäbe einige Hebel, die leicht umgesetzt werden könnten. Wir werden unsere Forderungen mit Nachdruck im Landtag einbringen!“
Stellplatz-Verordnung streichen
Die Stellplatzverpflichtung ist ein großer Kostentreiber im Wohnbau, ein Tiefgaragenplatz schlägt mit 20.000 Euro zu Buche. In der Novelle der Bauordnung wird an der grundsätzlichen Verpflichtung, pro 100 m² Wohnraum einen Stellplatz zu errichten, nichts geändert. NEOS Wien fordert die Abschaffung der Stellplatz-Verpflichtung.
Zeitgemäße Auslegung der Widmungs-Kategorie „Gemischtes Baugebiet“
Im STEP 2025 steht klar, dass es die Strategie der Stadt ist, gemischte, lebendige und entwickelbare Stadtteile anzustreben. Die Widmungs-Kategorie „Gemischtes Baugebiet“ soll so geändert werden, dass die Schaffung von Wohnungen durch die Umnutzung von Betriebsgebäuden zu Wohnzwecken erleichtert wird. So stehen etwa in Wien derzeit rund 700.000 m² an Büroflächen leer. Mittelfristig würden sich hier enorme Chancen für leistbaren Wohnraum ergeben. Dazu müsste man nur die Wohnnutzung im Betriebsbaugebiet erlauben und private Betreiber an Bord holen.
Räumliche Trennung von Bad und WC aufheben
Die vorgeschriebene räumliche Trennung von Bad und WC in Wohnungen mit mehr als zwei Räumen wäre im Erstentwurf gestrichen worden, ist nun aber auf Reklamation der Arbeiterkammer wieder in der Novelle enthalten. Die Aufhebung dieser räumlichen Trennung würde günstigeres Bauen auch im Sinne der Barrierefreiheit erlauben.
Mindestgröße von Wohnungen senken
Im Erstentwurf der Bauordnungs-Novelle ebenfalls enthalten und nun wieder gestrichen: die Senkung der Mindestgrößen von Wohnungen von 30 m² auf 25 m². NEOS Wien hält eine derartige Senkung für sinnvoll, da diese ebenfalls zu günstigeren Wohnungskosten beiträgt, insbesondere bei den sehr gefragten Kleinstwohnungen.
„Insgesamt sehen wir in der Bauordnungsnovelle keinen großen Wurf, viele Innovationen wurden wieder abgedreht bzw. hat Rot-Grün der Mut verlassen. Sehr einfache Hebel, um günstiger bauen zu können, wurden nicht übernommen – eine verpasste Chance“, resümiert NEOS Wien Wohnbausprecher Thomas Weber.