Wir freuen uns, dass das Potential der Verbindungsbahn auch im Personenverkehr erkannt wurde. Im Zuge des Projekts kommt es auch endlich zu einer Verdichtung des S-Bahn Taktes auf zumindest 15 Minuten und Hietzing erhält zwei neue S-Bahn Stationen. Das ist wichtig für den Bezirk, denn viele Bereiche Hietzings haben heute keinen guten Zugang zum hochrangigen öffentlichen Verkehrsnetz. Ein gutes öffentliches Verkehrsnetz macht einen Bezirk lebenswert und es ist die Grundlage für klimagerechte Mobilität.
Dies bedingt aber auch ein gutes kleinmaschiges Netz für Fuß- und Radverkehr, und da sehen wir im derzeitigen Projekt weiterhin viel Verbesserungsbedarf.
Wird im Bereich der Hochlage (zwischen Hietzinger Kai und Hietzinger Hauptstraße) die Durchlässigkeit teilweise sogar verbessert – hier wird erst der Gestaltungswettbewerb finale Ergebnisse liefern - geht diese ab der Veitingergasse bis zur Station Speising jedoch komplett verloren.
Unterführungen mit Stiegen und Aufzügen sind kein adäquater Ersatz für die ebenerdigen Bahnübergänge und die Herstellung einer einzigen Unterführung – nämlich die Verbindung Versorgungsheimstraße - Waldvogelstraße – bedingt für alle, die nicht über Stiegen oder Aufzüge ausweichen können, große Umwege. Zur Erinnerung, diese eine Unterführung soll der Ersatz für die Übergänge Veitingergasse, Jagdschlossgasse, Versorgungsheimstraße und Speisinger Straße sein.
Auch der Ausbau von klimafreundlichen Öffis geht zu Lasten der Umwelt...
Das Fällen von 925 Bäumen für eine Attraktivierung von 2,4 km Bahnlinie sehen wir sehr kritisch und setzen uns – Bescheid hin oder her – auch weiter für bauliche Alternativlösungen ein, die weniger invasiv sind. Denn die gibt es!
Sowohl die Ausgestaltung der neuen Stranzenbergbrücke als auch die Unterführung Versorgungsheimstraße braucht aus unserer Sicht eine Überarbeitung, um den Anforderungen der "Klimamusterstadt Wien" gerecht zu werden.
Dafür setzen wir uns auch in der Stadt als kleiner Regierungspartner ein und konnten schon kleinere Erfolge verbuchen (siehe Zusage zur Prüfung von Alternativen zur Waldvogelstraße). Um jedoch wirklich erfolgreich zu sein, braucht es den Willen aller Bezirksparteien sich auf gemeinsame Alternativen zu verständigen. Die alleinige Blockade des Projekts - wie leider lange durch die Bezirksvorstehung Hietzing betrieben - bringt kein besseres Projekt.
Gegen den positiven UVP Bescheid wird nun wohl durch die Bürgerinitiativen und direkt betroffene Anrainer_innen Beschwerde eingelegt werden. Das wird das Projekt verzögern und schafft Zeit, um Änderungen in die Planung einfließen zu lassen.
Wir als NEOS Hietzing stehen jedenfalls für die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und den Ausbau der Verbindungsbahn - genauso wie zur Schaffung eines attraktiven Hietzings für Radfahrer_innen und Fußgänger_innen.
PS: Auch der fehlende S-Bahn Ringschluss nach Penzing ist uns weiterhin ein Anliegen, aber das ist bereits Teil des Regierungsprogramms der Stadt Wien und wird von NEOS Wien aktiv verfolgt.