Warum ist es wichtig, dass wir uns diesem Thema auch auf Bezirksebene widmen?
Mit dem Beschluss der Bundesregierung die Besteuerung auf alle Menstruationsprodukte zu halbieren (Tampon Tax; von 20% auf 10%) ist ein erster sehr wichtiger Schritt gelungen die Periodenarmut zu bekämpfen, jedoch müssen weitere Schritte wie beispielsweise in Schottland folgen: Schottland ist das erste Land der Welt, das allen Frauen und Menschen, die menstruieren, kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung stellt. Dies gilt insbesondere für öffentliche Toiletten, in Bibliotheken, Hochschulen oder Schulen. In Neuseeland gibt es bereits ähnliche Pläne. Im Schnitt geben Frauen und Menschen mit Uterus im Leben rund 20.000€ aus. Allerdings können sich das längst nicht alle leisten. Besonders stark von Periodenarmut sind obdachlose Frauen und Menschen, die menstruieren, betroffen.
Enttabuisierung und Aufklärung
Mitunter der wichtigste Nebeneffekt ist, dass die Menstruation enttabuisiert wird und jungen Frauen, vor allem wenn sie von zu Hause wenig Unterstützung und Geld erhalten, Hygieneartikel kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen und so auch die Familien entlastet werden. Besonders hervorzuheben ist die Tabuisierung der Menstruation, was für menstruierende Menschen im jungen Alter / der Pubertät zu einem großen Stigma führen kann. Deshalb ist es umso wichtiger gerade in Schultoiletten die Produkte zur freien Entnahme zur Verfügung zu stellen. Es geht hier nicht nur rein um den Kostenfaktor, sondern auch um die Scham vor anderen Mitschüler*innen, welche eine ungesunde Beziehung zum eigenen Körper nach sich zieht.
Petition von Wiener Schülerinnen
Diese in Österreich aktuelle Problematik ist besonders gut am Beispiel der kürzlich gestarteten Petition von Schülerinnen der Sportmittelschule Donaustadt zu erkennen: "Binden sind wie Klopapier - für gratis Hygieneartikel in Schulen!“.
(Link zur Petition: https://mein.aufstehn.at/petitions/binden-sind-wie-klopapier-fur-gratis-hygieneartikel-in-schulen)
Ein Erfolg auf ganzer Linie
Wir freuen uns sehr, dass der Antrag einstimmig von allen anwesenden Parteien bei der Bezirksvertretungssitzung angenommen wurde und sich der 4. Bezirk somit einheitlich für die Bereitstellung von kostenlosen Menstruationsprodukten ausspricht. Der politische Wille ist da und wir NEOS auf der Wieden werden dran bleiben Druck zu machen.
Foto: © Anna Shvets von Pexels