Klimafitter Stadtteil „Am Heidjöchl“
Das Gewinnerkonzept des städtebaulichen Wettbewerbs trägt einen poetischen Namen: The park that reaches every home. Kein Wunder – das Architektenteam aus Barcelona hat eine Vision entwickelt, die klimatische und örtliche Gegebenheiten in Einklang bringt.

Ein Zuhause für 11.000 Bewohner – Baustart ab 2030
Das ist keine einfache Aufgabe, denn das 39 Hektar große Gebiet liegt zwischen den aufstrebenden Bauten der auf einem ehemaligen Flugfeld geschaffener Seestadt und den aus der Zeit vor dem Klimawandel entstandenen Siedlungen – einer Mischung aus Einfamilienhäusern und Gemeindebauten.
Wo jetzt noch Felder sind und die neue Straßenbahnlinie 27 mit zwei Stationen als einzige das Gebiet durchquert, entsteht das neue Stadtquartier „Am Heidjöchl“. Auf Basis von „The park that reaches every home“ wird derzeit ein städtebauliches Leitbild entwickelt. Das kann man sich wie einen großen Planungstisch vorstellen, an dem Architekt:innen, Stadtplaner:innen, Verkehrsplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen gemeinsam entwerfen. Wir als Bürger:innen werden laufend einbezogen – durch Veranstaltungen und eine Online-Plattform.
Am 4. Dezember 2025 gab es eine dieser Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung: eine gemeinsame Fahrt mit der Straßenbahn 27 von der Station Aspern Nord bis zur Ausstellung in der Schule Berresgasse. In der Dezemberdämmerung an der Mayreder-Brücke stehend, fällt es schwer, sich eine neue Kleinstadt auf den kahlen Feldern vorzustellen.
Wohnbau mit belebten Erdgeschosszonen
Vereinfacht gesagt wird „Am Heidjöchl“ nur ein einziges Hochhaus mit 65 Metern Höhe im Bereich Aspern Nord erhalten; die übrigen Wohnblöcke werden bis zu 35 Meter hoch sein und sich zu den Randbereichen hin, und damit zu den bestehenden Siedlungen, in der Höhe anpassen. Die Details werden später durch die Detailplanung bekannt werden.
Grüne Infrastruktur
Der große Park in der Mitte umfasst 5 Hektar. Darüber hinaus bleiben viele kleinflächige Grünräume erhalten. Neben Erholungs- und Freizeitfreiflächen entstehen Biotope, die Pflanzen und Tieren neuen Lebensraum bieten. Die Hirschstettner Hauptallee (entlang der Linie 27) erhält drei Baumreihen, die zur Kühlung des Areals beitragen werden.
Bildungseinrichtungen
An der Hausfeldstraße wird eine AHS errichtet. Da der Bedarf danach sehr groß ist, zählt sie zu den ersten Bauvorhaben. Ungefähr in der Mitte des Gebietes entsteht zudem eine große Bildungseinrichtung für Kinder von 0 bis 14 Jahren.
Graue Infrastruktur
Die Öffis sind bereits vorhanden: Zwei U-Bahn-Stationen, eine Station der S80 und zwei Stationen der Straßenbahnlinie 27 erschließen das Quartier hervorragend. Die Mobilität innerhalb des Stadtteils wird durch ein dichtes Fuß- und Radwegnetz gewährleistet.
Die „Park-and-Walk“-Anlagen entlang der Hauptachsen garantieren autofreie Superblocks. Die bestehende Hausfeldstraße erhält einen Radweg, ebenso wie die neue „Südstraße“ von Beginn an. Die Südstraße beginnt an der Hausfeldstraße (bei derzeitiger Baustelleneinfahrt zur Stadtstraße), verläuft parallel zur Stadtstraße, bietet eine Auffahrt auf diese und endet bei Aspern Nord. Sie wird mittels VLSA (vier Ampelanlagen) geregelt und soll laut Berechnungen rund 10.000 Fahrzeuge pro Tag aufnehmen – ähnlich wie die Hausfeldstraße heute.
Bis Frühjahr 2026 soll das öffentliche Leitbild fertiggestellt sein, danach beginnen die Detailplanungen. Ab 2030 werden die Bauwerke umgesetzt.



