So geht Partizipation!

Unser Antrag zur Umsetzung eines Döblinger Jugendparlaments hat auch heuer Früchte getragen. Über das ganze Jahr haben Schüler:innen der NMS Oskar-Spiel-Gasse gemeinsam mit dem Jugendzentrum ju9teen Ideen zur Verbesserung des Bezirks gesammelt. Ende November wurden diese in Anträge gegossen, ausformuliert, präsentiert und uns Bezirksrät:innen übergeben.

Started from scratch - and now we're here!

Schon in der ersten Sitzung der vergangenen Periode beantragten wir die Einführung eines Döblinger Jugendparlaments. Der Antrag wurde angenommen - bis zur Umsetzung vergingen aber zwei Jahre voller Verhandlungen und Diskussionen. Wie genau soll es ablaufen, wer soll mitmachen können und wird es ein Budget dafür geben? Viele Fragen mussten geklärt werden, um das Jugendparlament für unseren schönen Bezirk so inklusiv und lehrreich wie möglich zu gestalten. Und wer, wenn nicht die Jugend, weiß was der Park braucht? Sie sind es, die die meiste Zeit dort verbringen.

Der Prozess war uns genau so wichtig wie der ausformulierte Antrag. Jugendliche lernen dabei nicht nur, wie Politik funktioniert, sondern auch, dass es möglich und wichtig ist, die eigene Stimme zu erheben. Ihren Ideen waren keine Grenzen gesetzt. Gemeinsam wurden sie diskutiert, mit anderen Sichtweisen und Ideen erweitert, Kompromisse geschlossen und ausformuliert.

Das Pilotprojekt - die Neugestaltung des Olympiaparks - war ein Riesenerfolg. Wir haben den Park gemeinsam mit dem Jugendzentrum ju9teen und den Jugendlichen besucht, um uns ihre Ideen vor Ort vorstellen zu können. Selbst der Bezirksvorsteher war von dem Konzept begeistert - so sehr, dass er alles, was möglich war, umsetzte: von Hängematten bis zu Fußballkäfigmarkierungen, neuen Tischtennistischen und W-Lan im Park.

Woran wurde dieses Jahr gegrübelt?

Dieses Jahr haben zwei Klassen der Oskar-Spiel-Gasse mit ihren Lehrerinnen und dem Jugendzentrum ju9teen Ideen für ganz Döbling ausgearbeitet. Uns war wichtig, dass zumindest ein Termin in der Bezirksvorstehung selbst stattfindet, und dafür war der Abschluss perfekt geeignet.

Die Schüler:innen haben in Kleingruppen darüber entschieden, welche Ideen sie einbringen wollen und welche nicht. Anträge wurden ausformuliert, präsentiert und uns übergeben. Wir haben einerseits aufgeklärt, wie wahrscheinlich die Umsetzbarkeit ist und was man selber tun kann, wenn die Umsetzung nicht in der Döblinger Bezirkskompetenz liegt: Bürgerinitiativen bewirken mehr, als viele denken und die innovativen Ideen der Jugendlichen sollen nicht liegengelassen werden.

Die Präsentationen haben eindeutig bestätigt, wie wichtig das Jugendparlament ist. Die Jugend verbringt viel mehr Zeit in den Parks als andere Altersgruppen. Uns würde gar nicht auffallen, dass Spielgeräte kaputt sind, oder das W-Lan nicht gut funktioniert. Ihnen fällt das auf und sie fragen nach Verbesserungen - stellvertretend für ihre ganze Generation.

Ist der Weg das Ziel?

Manchmal, ja. Insbesondere hier war es sehr erfreulich zu sehen, an wie viel die Jugendlichen gedacht haben:

• dass gratis W-Lan in den Parks zur Verfügung stehen soll, vor allem für die Kinder, die zu Hause kein Internet haben
• dass genug Spielgeräte da sind - für alle Altersgruppen - damit niemand warten muss
• bei Snackautomaten sollen auch vegane Optionen verfügbar sein für Veganer:innen und Zugehörige anderer Religionen, die kein Fleisch essen
• Geräte wie Boxautomaten sollen entweder kostenfrei oder günstig zur Verfügung stehen können (und in der Nähe einer Toilette sein!)

Wir nehmen von dieser Veranstaltung vieles mit und bedanken uns herzlich bei allen, die das Jugendparlament ermöglicht haben. Wir sind gespannt welche Ideen umsetzbar sind und gespannt, welche Ideen die Jugendlichen in den nächsten Jahren mit uns teilen werden.