Mentale Gesundheit ist kein Luxus
Klares Zeichen in der Josefstadt: Psychische Gesundheit gehört auf die politische Agenda

Stell dir vor, du brichst dir den Arm. Was machst du? Richtig – du gehst ins Krankenhaus, bekommst einen Gips, und alle fragen dich, wie es dir geht. Niemand würde auf die Idee kommen zu sagen: "Stell dich nicht so an" oder "Das geht schon wieder weg, wenn du positiv denkst."
Aber wenn es um mentale Gesundheit geht? Da sieht's leider oft noch ganz anders aus.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache
Und sie sind alarmierend: 62% der Mädchen und 38% der Burschen zeigen mittlere bis starke depressive Symptome. Fast jeder dritte Jugendliche (28%!) hatte bereits suizidale Gedanken. Das ist keine Statistik – das sind unsere Freund:innen, unsere Geschwister, unsere Nachbar:innen.
Die COVID-19-Pandemie hat wie ein Brennglas gewirkt und gezeigt, was ohnehin schon brodelte: Schulischer Druck, Social Media Stress, Zukunftsängste – die mentale Belastung junger Menschen hat einen kritischen Punkt erreicht.
Warum das auch die Josefstadt betrifft
"Aber bei uns im Bezirk?" – Ja, genau hier. Lehrer:innen, Jugendarbeiter:innen und Eltern in der Josefstadt berichten von denselben Problemen: Überforderung, Angstzustände, Einsamkeit. Das Thema macht vor keinem Bezirk halt.
Und es geht nicht nur um Jugendliche: Über 40% der österreichischen Erwachsenen zeigen Burnout-Symptome. Menschen mit Fluchtbiografie kämpfen zu 30% mit Depressionen, Angststörungen und Traumata. Mentale Gesundheit zieht sich durch alle Lebensbereiche – vom Klassenzimmer über den Arbeitsplatz bis zur Integration.
Was wir jetzt brauchen: Taten statt Tabus
Deshalb bringen wir NEOS jetzt einen Resolutionsantrag ein. Unser Ziel ist klar:
Die Josefstadt soll ein Bezirk werden, in dem...
- mentale Gesundheit kein Tabuthema mehr ist
- Hilfe leicht zugänglich ist
- wir achtsam miteinander umgehen – in Schulen, Jugendeinrichtungen, Betrieben und im öffentlichen Raum
Es geht um Prävention, niederschwellige Angebote und das Ende der Stigmatisierung. Denn eine mental gesunde Bevölkerung ist keine "Nice-to-have"-Sache – sie ist die Grundlage für echte Lebensqualität und ein funktionierendes Miteinander.
Let's talk about it
Mentale Gesundheit ist keine Schwäche. Sie ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit – und es wird höchste Zeit, dass wir sie auch so behandeln.
Mit dieser Resolution setzen wir ein Zeichen: Die Josefstadt nimmt mentale Gesundheit ernst. Als Leitprinzip. Bei allen Entscheidungen. Für alle Menschen.
Denn am Ende geht es um eine einfache Frage: In was für einem Bezirk wollen wir leben? Wir wollen einen, in dem niemand allein gelassen wird, wenn's mal nicht läuft. In dem es okay ist, nicht okay zu sein. Und in dem Hilfe keine Hürde ist, sondern eine Selbstverständlichkeit.
That's not just politics – that's human.



