Am Montag, 21.11.2016, fand ein Informationstermin der ÖBB zu der Erneuerung der Verbindungsbahn für die Bezirksrät_innen von Hietzing statt, tags darauf wurde die Infoveranstaltung auch öffentlich zugänglich. Die ÖBB machen hier einen großen Schritt in Richtung Transparenz und Bürgerbeteiligung und dafür verdienen sie Anerkennung.
Als Vorbild sollte sich dies die Wiener Landespolitik nehmen. Bereits im Juni wurde hier eine politische Entscheidung getroffen, als von der Stadt Wien mit den ÖBB ein Rahmenübereinkommen über das Projekt beschlossen wurde, ohne dass im Vorfeld Varianten mit den betroffenen Bürger_innen oder der Bezirksvorstehung diskutiert wurden.
Hätte diese Diskussion stattgefunden, wäre auch eine andere Priorität entstanden: Derzeit orientiert sich die Gestaltung der Verbindungsbahn Neu – mit dem Ausbau nur zwischen Hietzinger Hauptstr. und Hütteldorf – vor allem an den Bedürfnissen der Pendler aus dem Wiener Umland. Wir NEOS fordern jedoch den Schwerpunkt des Ausbaus nicht nur auf die Verbindung nach Hütteldorf und den westlichen Speckgürtel zu legen, sondern auch Wiener Bedürfnisse zu berücksichtigen und einen Ring mit der S45 (Vorortelinie) zu schaffen, welches auch eine Anbindung der S-Bahn an die U-Bahn bei der Station Unter St.Veit ermöglichen würde. Dafür muss aber auch die Strecke von der neuen Station Hietzinger Hauptstraße nach Penzing zweigleisig ausgebaut werden, was derzeit jedoch nicht geplant ist. Eine solche Projekterweiterung würde Mehrkosten von ca. € 90 Mio. verursachen, was zwar viel Geld ist, im Vergleich jedoch zu den Investitionen ins Wiener U-Bahn-Netz eine verschwindende Größe darstellt – und das bei einem weit höheren Kosten-Nutzen Effekt!
Bis zur Einreichung des Projektes zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde ein Zeitrahmen bis 2018 freigehalten. Genau dieser großzügig bemessene Zeitrahmen bietet noch die Chance, das Projekt um dieses wichtige Element zu erweitern und den von NEOS geforderten und für Wien so wichtigen S-Bahn-Ring zu schaffen. Es wäre dies auch „der große Wurf“, der bei der Präsentation des Projektes vor den Bezirksrät_innen mehrheitlich vermisst wurde. Hier seid Ihr aufgerufen nicht nur uns zu unterstützen, sondern auch die Euch bekannten politischen Vertreter_innen aller Couleurs zu sensibilisieren. Nur gemeinsam wird es möglich sein, diese für Hietzing und Wien wichtige Verbindung zu erhalten!
Nun zu den detaillierteren Besonderheiten des Projekts – unabhängig ob nach Hütteldorf oder Penzing – die geplanten Bahnquerungen:
Wurde im Juni 2016 im Gemeinderat noch ein Projekt beschlossen, welches keine (KFZ-) Querung zwischen Hietzinger Hauptstraße und Versorgungsheimstraße vorsieht, so ist es der ÖBB und allen Beteiligten doch bewusst, dass es an allen bis jetzt bestehenden Bahnübergängen Fußgänger-Übergänge geben soll. Für Radfahrer konnte das nicht bestätigt werden, aber auch hier wird angeblich an Möglichkeiten gearbeitet, die gemeinsam mit dem Bezirk ausgearbeitet werden sollen.
KFZ-Querungen: Klar gesagt wurde, dass die Querung Veitingergasse wegfallen wird, weil technisch nicht realisierbar. Somit bleiben als Option eine neue Brücke im Bereich Schrutkagasse – Titlgasse, oder eine Unterführung Jagdschloßgasse. Die entsprechenden Machbarkeitsstudien sind noch in Ausarbeitung, aber unabhängig vom Ergebnis ist es NEOS Hietzing bewusst, dass es hier nicht nur darum geht, den Anwohner_innen westlich der Verbindungsbahn eine zusätzliche Querung anzubieten, sondern auch den Durchzugsverkehr möglichst gering zu halten. Hier werden wir weiter berichten, wenn konkrete Vorschläge vorliegen.
Lärmschutz und Erscheinungsbild: Die Verbindungsbahn ändert Ihre Höhenlage zwischen Schrutkagasse und Wientalquerung, und wird ab Hietzinger Hauptstraße bis über die Auhofstraße hinaus eine Hochbahn sein. Somit sind in diesem Bereich die größten optischen Veränderungen für die Anwohner_innen. Da aber noch keine detaillierten Entwürfe oder Pläne vorgelegt wurden, kann noch nicht viel über die Ausgestaltung diskutiert werden – auch hier werden wir weiter berichten.
Fakt ist, dass es entlang der gesamten neuen Strecke – d.h. Wiental bis Speising – Lärmschutzwände geben wird, da das Projekt sonst den heutigen Emissionsvorschriften nicht entspricht. Das Material von Lärmschutzwänden sollte grundsätzlich absorbierend sein, eine Anforderung die Glas nicht erfüllt. Es ist somit davon auszugehen, dass Glas nur im Bereich der wichtigsten Sichtachsen zum Einsatz kommen wird. Auch hier fehlt noch die detailliertere Planung – wir werden weiter berichten.