Heiß diskutiert, aber bei weitem mit weniger Aufmerksamkeit im Detail, die Frage der Querungen der Verbindungsbahn. Wie aus dem Projektunterlagen hervorgeht, wollen die ÖBB diese für KFZ bei der Veitingergasse und Jagdschlossgasse schließen und den KFZ-Verkehr durch die dann immer durchgängigen Unterführungen Auhofstraße, Hietzinger Hauptstraße und Versorgungsheimstraße führen.
Als Befürworter eines Ausbaus des hochrangigen öffentlichen Verkehrs im Bezirk erscheint uns eine schrankenlose Strecke auch notwendig. Die Verbindungsbahn Neu soll (im ersten Schritt) auf eine Taktzeit von 15 Minuten verdichtet werden. In Kombination mit den anderen unvermeidbaren Zügen wären die Bahnschranken somit bis zu ¾ der Zeit unter Tags sowieso geschlossen. Aber auch aus anderen Gründen erscheint das Schließen der KFZ-Übergänge sinnvoll:
- Die Lärmschutzwand kann durchgängig geführt werden (bei Querungen müsste sie unterbrochen werden, womit der Lärmschutz im Nahbereich nicht mehr gegeben ist und für entferntere Bereiche unwirksam wird)
- Die schulnahen Bereiche werden sicherer (Unter- oder Überführungen für Fußgänger und Radfahrer ermöglichen ein sicheres Queren der Bahn – zu jedem Zeitpunkt. Ein in Stoßzeiten hauptsächlich geschlossener Bahnschranken birgt die Gefahr, dass dieser überstiegen wird – besonders zu Schulbeginn!
- Der Bereich der jetzigen Querungen kann als Lebensraum gestaltet werden (Verkehrsberuhigung, Begrünung, öffentlicher Aufenthaltsraum, Radweg etc.)
Während die wegfallenden Querungen vielfach diskutiert wurden, fand bis heute keine richtige Diskussion zu den Alternativen wie beispielsweise der Durchbindung der Schrutkagasse zur Titlgasse statt. Die ÖBB hat diese Möglichkeit in der Variante „HT1“ zwar geprüft und kommt zu einem negativen Ergebnis, allerdings mit einer wenig überzeugenden Begründung.
Wir finden diese Variante trotz Ablehnung durch die ÖBB weiterhin diskussionswürdig. Dafür haben wir mehrfach vorgeschlagen, bei Diskussionsrunden in der Bezirksvertretung Experten, die nicht nur von der Politik, sondern auch von den ÖBB unabhängig sind, beizuziehen, was aber wiederholt von der Bezirksvorstehung abgelehnt wurde!
In Bezug auf die Schrutkagasse möchten wir festhalten, dass wir heute weder Befürworter noch Gegner dieser Querung sind, aber die Begründung der Ablehnung der ÖBB greift uns zu kurz, denn die Einbindung des Verkehrs in die Lainzerstraße wäre bei der Titlgasse weit unproblematischer als bei der Versorgungsheimstraße. Mit Schaffung der Querung würde man sich auch verkehrsplanerischen Spielraum für die Zukunft offen halten und den befürchteten KFZ-Durchzugsverkehr könnte man mit Einbahnsystemen regulieren.
Die Komplexität der Auswirkungen – positiver und negativer Natur – sollten auf Fachebene in Symbiose mit der politischen Vertretung geführt und dann die Bürger_innen darüber informiert werden. So würden zumindest wir NEOS die Prozesse gestalten, nicht aber die derzeitige Bezirksvertretung.