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Verbindungsbahn Neu - Eine Reaktion auf die ÖBB-Präsentation im Juni 2018

Juni 2018 – die zweite öffentliche Präsentation der ÖBB zur Verbindungsbahn Neu wird in der VHS Hietzing abgehalten.

Zusammenfassend die wichtigsten Themenbereiche:

  • Hochtrasse oder Tieferlegung
  • Verschränkung mit der Vorortelinie S45
  • Querungen Veitingergasse, Jagdschlossgasse, Schrutkagasse
  • Gestaltung Bahntrasse: Radweg

Zum Projekt Verbindungsbahn Neu wurde bereits einiges gesagt, auch auf diesem Blog. Wer sich dem Thema gerade zum ersten Mal widmet, dem empfehle ich diese vorangegangenen Beiträge zuerst zu lesen. Diesmal geht es um die markantesten Punkte der aktuellen ÖBB-Präsentation.

Hochtrasse – Tieferlegung:

Im letzten Jahr wurden durch die ÖBB Varianten untersucht, unter anderem ob die Verbindungsbahn in Tieflage gebaut werden könne, also ob sich die Bahnstrecke soweit „eingraben lässt“, dass sie das Landschaftsbild kaum beeinflusst und die Straßen ohne große Höhenunterschiede über die Bahn kreuzen können.

Wenig überraschend war das Ergebnis dieser Untersuchungen negativ: Insbesondere die dafür notwendige Untertunnelung des Wientals ist in vielen Aspekten sehr aufwendig, nicht nur finanziell, sondern auch aufgrund der notwendigen aber einschneidenden Maßnahmen im Nachbarbezirk Penzing.
Auf Meidlinger Seite gibt es mit dem Lainzer Tunnel und der 60er Querung Hofwiesengasse kaum lösbare Zwangspunkte – siehe auch hier die Zusammenfassung der ÖBB.

Verschränkung mit der Vorortelinie S45

Leider fehlt dieser Punkt in den Planunterlagen weiterhin. Für NEOS sollte es jedoch nicht nur eine Taktverdichtung der S80 geben, sondern unbedingt auch eine Verschränkung der Verbindungsbahn mit der Vorortelinie (Richtung Penzing und weiter – heute die S45) geben. Damit wird eine attraktive Verbindung vom Hauptbahnhof bis Handelskai geschaffen.

Berücksichtigt man, dass bei Eisenbahnprojekten der Planungshorizont 100 Jahre+ ist, sind diese Überlegungen unbedingt schon heute inklusive Umsteigerelation zur U4 vorzubereiten und planerisch auszuarbeiten, denn nur ein optimiertes öffentliches Netz ermöglicht es auch das KFZ wieder vermehrt stehen zu lassen und seine Wege im Umweltverbund zu erledigen.

Wir NEOS haben den Vorschlag der Verschränkung mit der S45 seit 2015 (!) wiederholt eingebracht, nun 2018 wird unser Antrag dazu immerhin im zuständigen Ausschuss des Gemeinderats diskutiert werden und die Stadt zeigt sich erstmals gesprächsbereit.

Querungen Veitingergasse – Jagdschlossgasse – Schrutkagasse

Heiß diskutiert, aber bei weitem mit weniger Aufmerksamkeit im Detail, die Frage der Querungen der Verbindungsbahn. Wie aus dem Projektunterlagen hervorgeht, wollen die ÖBB diese für KFZ bei der Veitingergasse und Jagdschlossgasse schließen und den KFZ-Verkehr durch die dann immer durchgängigen Unterführungen Auhofstraße, Hietzinger Hauptstraße und Versorgungsheimstraße führen.

Als Befürworter eines Ausbaus des hochrangigen öffentlichen Verkehrs im Bezirk erscheint uns eine schrankenlose Strecke auch notwendig. Die Verbindungsbahn Neu soll (im ersten Schritt) auf eine Taktzeit von 15 Minuten verdichtet werden. In Kombination mit den anderen unvermeidbaren Zügen wären die Bahnschranken somit bis zu ¾ der Zeit unter Tags sowieso geschlossen. Aber auch aus anderen Gründen erscheint das Schließen der KFZ-Übergänge sinnvoll:

  • Die Lärmschutzwand kann durchgängig geführt werden (bei Querungen müsste sie unterbrochen werden, womit der Lärmschutz im Nahbereich nicht mehr gegeben ist und für entferntere Bereiche unwirksam wird)
  • Die schulnahen Bereiche werden sicherer (Unter- oder Überführungen für Fußgänger und Radfahrer ermöglichen ein sicheres Queren der Bahn zu jedem Zeitpunkt. Ein in Stoßzeiten hauptsächlich geschlossener Bahnschranken birgt die Gefahr, dass dieser überstiegen wird – besonders zu Schulbeginn!
  • Der Bereich der jetzigen Querungen kann als Lebensraum gestaltet werden (Verkehrsberuhigung, Begrünung, öffentlicher Aufenthaltsraum, Radweg etc.)

Während die wegfallenden Querungen vielfach diskutiert wurden, fand bis heute keine richtige Diskussion zu den Alternativen wie beispielsweise der Durchbindung der Schrutkagasse zur Titlgasse statt. Die ÖBB hat diese Möglichkeit in der Variante „HT1“ zwar geprüft und kommt zu einem negativen Ergebnis, allerdings mit einer wenig überzeugenden Begründung.

Wir finden diese Variante trotz Ablehnung durch die ÖBB weiterhin diskussionswürdig. Dafür haben wir mehrfach vorgeschlagen, bei Diskussionsrunden in der Bezirksvertretung Experten, die nicht nur von der Politik, sondern auch von den ÖBB unabhängig sind, beizuziehen, was aber wiederholt von der Bezirksvorstehung abgelehnt wurde!

In Bezug auf die Schrutkagasse möchten wir festhalten, dass wir heute weder Befürworter noch Gegner dieser Querung sind, aber die Begründung der Ablehnung der ÖBB greift uns zu kurz, denn die Einbindung des Verkehrs in die Lainzerstraße wäre bei der Titlgasse weit unproblematischer als bei der Versorgungsheimstraße.  Mit Schaffung der Querung würde man sich auch verkehrsplanerischen Spielraum für die Zukunft offen halten und den befürchteten KFZ-Durchzugsverkehr könnte man mit Einbahnsystemen regulieren.

Die Komplexität der Auswirkungen – positiver und negativer Natur  sollten auf Fachebene in Symbiose mit der politischen Vertretung geführt und dann die Bürger_innen darüber informiert werden. So würden zumindest wir NEOS die Prozesse gestalten, nicht aber die derzeitige Bezirksvertretung.

Fußgängerquerungen

Eine weitere Überraschung der ÖBB-Präsentation waren die bei Veitingergasse und Jagdschloßgasse dargestellten „Hochübergänge“ in Ergänzung zu der ausgearbeiteten „H-Lösung“, die eine barrierefreie Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Veitingergasse und Jagdschlossgasse ermöglicht.

Für uns wäre es sinnvoller die bestehende H-Lösung um Unterführungen mit Treppen und ggf. Aufzüge bei der Veitingergasse und Jagdschlosse zu erweitern. Das erscheint praktikabler als Übergänge zu schaffen, wo man über Stufen die doppelte Höhendistanz überwinden muss, als bei Unterführungen (8 Meter im Vergleich zu 4 Metern).  Als Grund wird genannt, dass die Bezirksvorsteherin Unterführungen unsicher findet. Bevor man deswegen vier zusätzliche Treppentürme – vielleicht sogar mit Panoramaaufzug [Ironie!?] – errichtet, sollte auch dieses Thema ordentlich analysiert werden und die Ergebnisse mit den Bürger_innen diskutiert werden.

Gestaltung Bahnstraße - Radweg

Ein wesentlicher Mehrwert der neuen Bahntrasse kann der neu gestaltete Raum entlang der Trasse werden. Dazu fehlen leider bisher Vorschläge. Auch ein logischer Radweg entlang der Trasse findet sich nicht in der Planung. Nach Auskunft der ÖBB ist dafür die Stadt Wien zuständig. Wie wir vernommen haben, gibt es dazu schon eine Planung, aber die Hietzinger Bezirksvorsteherin lehnt die Veröffentlichung und eine Diskussion dazu ab! Soll es für die Bezirksvorstehung etwa keine Verbesserung mehr im Radwegenetz in Hietzing geben?

Wir fordern die Einbindung von unabhängigen Expert_innen

NEOS Hietzing fordert, dass jede mögliche Verbesserung des Projektes ernsthaft diskutiert wird. Wir haben mehrfach Diskussionsrunden mit unabhängigen Experten zum Thema vorgeschlagen. Leider wurde dies bisher abgelehnt, auch ausdrücklich durch unsere Bezirksvorsteherin. Das ist für uns kein vertrauenswürdiger Umgang mit unserem Bezirk!

Eine sachliche Auseinandersetzung bedeutet ernsthaftes Arbeiten an bestmöglichen Lösungen. Manche Vorschläge werden sich als umsetzbar erweisen und können so Hietzing besser machen, andere Vorschläge werden verworfen werden, dann aber mit Erklärung!

Das wars fürs Erste, Fortsetzung garantiert! Wir werden weiterhin sachlich informieren und kritisch hinterfragen!

Nützliche Links:

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