Kurzfristige Lösung für U1-Sperre
Die Linie U1 verkehrt derzeit nur zwischen den Stationen Oberlaa und Reumannplatz sowie zwischen Schwedenplatz und Leopoldau. Die Stationen Keplerplatz bis Stephansplatz können nicht eingehalten werden.
Wir begrüßen grundsätzlich, dass es geplant ist, den 42A über Gersthof zu führen und so eine einfachere öffentliche Verbindung in Richtung Schafberg, und so auch das Schafbergbad, zu ermöglichen.
Diese Verbindung hatten wir bereits in unserem Bezirksprogramm 2015 gefordert. Jedoch besteht noch Bedarf für eine umfassende Diskussion über die neue Streckenführung in Gersthof.
Vor vollendeten Tatsachen bereits im Herbst 2019: Geplante Streckenführung wird präsentiert
Für die Bezirksentwicklungskommission im Oktober 2019 gab es den Tagesordnungspunkt „Überlegungen Standort 42A“. Wer eine offene Diskussion zur neuen Streckenführung über Gersthof erwartete, wurde jedoch enttäuscht. Festgelegt war hier offenbar bereits die Streckenführung über die Herbeckstraße sowie keine Berücksichtigung der Simonygasse. Ein Statement seitens der Wiener Linien gab es nur mitgeteilt über Bezirksvorsteherin Nossek bzw. MA46, „dass eine Streckenführung über die Simonygasse aufgrund nicht ohne viel Aufwand zu klärender verkehrsorganisatorischer Fragen und aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen“ abgelehnt wurde. Es gab in der Hinsicht keinen Diskussionsprozess, in dem dies für Bezirksvertreter_innen der anderen Parteien direkt mit den Wiener Linien erörtert werden konnte.
Es wurde jedoch in dieser Bezirksentwicklungskommission ebenfalls aus Sicht der Wiener Linien mitgeteilt, dass die 42A-Haltestelle Richtung Schafberg am Gersthofer Platzl ohne Umbau desselben sehr ungünstig liegen würde. Abgesehen davon, dass der 42A zur Einfahrt in die Herbeckstraße alle Fahrspuren kreuzen müsste, sind die Gründe hierfür:
· der weite Weg für Fahrgäste,
· der 10A benötigt eine eigene Spur, um den 42A in der Haltestelle zu passieren, und
· ein in der Haltestelle stehender 42A würde Rechtsabbieger aus der Währinger Straße blockieren.
Im November 2019 haben wir Bezirksvorsteherin Nossek mitgeteilt, dass uns die Streckenführung unausgegoren scheint und dass man auch den Einsatz von kleineren Bussen prüfen sollte. Schmälere Midibusse würden die Problematik bei Engstellen alternativer Streckenführungsmöglichkeiten entschärfen. Unsere Anregungen wurden allerdings nie berücksichtigt.
Neue Planung zur Streckenführung? Fehlanzeige…
Bekannterweise findet der Umbau des Gersthofer Platzls nun nicht statt, zumindest nicht 2020. Die Planung hinsichtlich der möglichen Streckenführung und Lage der Haltestellen beim Gersthofer Platzl wurde jedoch nicht adaptiert oder weiter diskutiert. Es liegt nun somit immer noch die gleiche Planung wie im Oktober 2019 vor.
Die Streckenführung über Salierigasse sowie Schöffelgasse halten wir für nicht ideal. Es handelt sich hier um kleinere Straßen im dicht verbauten Wohngebiet und kaum Anrainer_innen werden für diesen Vorschlag sowie das damit einhergehende neue Einbahngeflecht sein, auch wenn dort jeweils eine Haltestelle geplant ist.
Es liegen jedoch Vorschläge für andere Optionen auf dem Tisch:
· Streckenführung über die Alsegger Straße: Diese Straße ist breiter, ermöglicht einen lokalen Knotenpunkt zwischen 42A und Straßenbahnlinie 40, und erschließt ein Nahversorgungsangebot (Supermärkte, Apotheke) für Anrainer_innen des Schafbergs.
· Streckenführung über die Simonygasse: Diese Straße hat keine dichte Verbauung und bietet genügend Platz für die Haltestelle am Gersthofer Platzl.
· Einsatz von Midibussen: Diese können auch bei den bestehenden Straßenquerschnitten eine entgegenkommende Straßenbahn passieren. So gäbe es keinen Parkplatzverlust und es wären keine aufwendigen Umbauten (z.B. Gleisverschwenkungen) bei Engstellen in der Streckenführung vonnöten. Klar, dass es dann für die Sommermonate eine entsprechende Intervallverdichtung zur Bedienung des Schafbergbads benötigt.
Für uns ist klar, dass jede Streckenführung Vor- und Nachteile mit sich bringt, aber ein seriöser Variantenvergleich mit Aufschlüsselung der Umbau- und Betriebskosten seitens der Stadt Wien sowie der Wiener Linien wurde bisher nicht durchgeführt und offen diskutiert. In diesem Zusammenhang könnte auch die mehrfache Linienführung von Hernals nach Gersthof (S45, 10A und 42A) erörtert werden.
Bedarf für mehr Diskussion ist vorhanden – eine Aufschiebung ist gerechtfertigt
Um nun eine auch laut Wiener Linien sehr ungünstige Lösung zu verhindern, ist der Aufwand zur Klärung verkehrsorganisatorischer Fragen bzw. wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für andere Streckenführungen, wie über die Simonygasse, dann nicht gerechtfertigt? Wir meinen schon und dies sollte noch eingehend getan werden.
Es ist klar Bedarf für mehr Diskussion vorhanden. Bevor also nun eine unausgegorene, „hatscherte“ Lösung umgesetzt und mittels Umbauten im wahrsten Sinne des Wortes einzementiert wird, sollte die genaue Anbindung über Gersthof nochmals eingehend geprüft werden. Nachdem die Situation hinsichtlich des Umbaus Gersthofer Platzl derzeit unklar ist, ist für uns eine Aufschiebung durchaus gerechtfertigt. Eine objektive Ausarbeitung der Vor- und Nachteile der Streckenführungsvarianten in Gersthof ist durchzuführen. Dies würde schließlich einen umfassenden Diskussionsprozess mit der Einbindung aller politischen Fraktionen im Bezirk sowie mit den Bürger_innen erlauben.
Die Frage ist nur: Ist dies überhaupt gewünscht?
42A: Diskussion um Streckenführung
Kurzfristige Lösung für U1-Sperre
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