Kurzfristige Lösung für U1-Sperre
Die Linie U1 verkehrt derzeit nur zwischen den Stationen Oberlaa und Reumannplatz sowie zwischen Schwedenplatz und Leopoldau. Die Stationen Keplerplatz bis Stephansplatz können nicht eingehalten werden.
Am 9. März hätte Anna Maria Haas ihren 115. Geburtstag gefeiert. Während der NS Diktatur hat sie unter Lebensgefahr Zivilcourage bewiesen und zwei jüdischen Familien das Leben gerettet. Dennoch ist der Platz vor ihrer letzten Ruhestätte nach einem bekennenden Antisemiten benannt. Es ist an der Zeit, Anna-Maria-Haas die öffentliche Ehrung zukommen zu lassen, die sie verdient und den Leopold-Kunschak-Platz endlich umzubenennen!
Seit 1971 ist der Platz vor dem Hernalser Friedhof nach Leopold Kunschak benannt, ein Parteigänger Karl Luegers, der Zeit seines Lebens bekennender Antisemit war, der auch nach 1945 nicht von seiner Überzeugung ablassen konnte. Seine Taten und Überzeugungen sind detailliert im Historiker:innenbericht der Stadt Wien zu belasteten Straßennamen dargelegt. In diesem Bericht wird er der Kategorie "Fälle mit intensivem Diskussionsbedarf" zugerechnet, also jenen Personen, bei denen ein unmittelbarer Handlungsbedarf gesehen wird. Nachlesen lässt sich das hier.
Wir NEOS setzen uns daher schon seit unserem gemeinsamen Projekt mit der SPÖ zur Neugestaltung des Leopold-Kunschak-Platzes für eine Umbenennung ein. Die Eröffnung des neuen Platzes wäre ein passender Anlass, das neugestaltete Areal durch eine Umbenennung noch weiter aufzuwerten.
Nach einer von uns durchgeführten Umfrage zur Neugestaltung des Platzes und jener, die durch die GB* durchgeführt wurde, sind wir der Auffassung, dass Anna-Maria Haas eine würdige Namensgeberin wäre.
Anna-Maria Haas wurde 1909 in Wien geboren. Mit 21 Jahren heiratet sie 1930 Benno Haas, der Süßwarengeschäfte in Wien betrieb. Nach dem Anschluss Österreichs wurden die Geschäfte beschlagnahmt, da Benno Haas jüdischer Abstammung war. Seine Konversion zum Katholizismus änderte daran nichts. Ihm gelang es nach England auszuwandern, wo er der Armee beitrat.
Aufgrund ihrer Nähe zu Benno Haas stand auch Anna-Maria Haas unter Beobachtung der Gestapo. Trotzdem versteckte und versorgte sie zwei jüdische Familien und rettete ihnen damit das Leben. Für ihre Zivilcourage zum Schutz jüdischer Personen unter Einsatz des eigenen Lebens wurde ihr 1982 von der internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem der Ehrentitel Gerechte unter den Völkern verliehen.
Trotz dieser Leistung und Anerkennung außerhalb Österreichs, gibt es in Hernals, das sie als letzte Ruhestätte gewählt hat, noch keine Ehrung für sie. Wir denken, dass es an der Zeit ist, diesen Umstand zu ändern.
Anna-Maria Haas als Namensgeberin auf den bekennenden Antisemiten Leopold Kunschak folgen zu lassen, wäre in Zeiten des neu aufflammenden Antisemitismus ein wichtiges Zeichen.
Zu ihrem 115. Geburtstag haben wir daher in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung gemeinsam mit der SPÖ Hernals einen Antrag eingebracht, um unsere Forderung zur Umbenennung zu erneuern.
Der Antrag wurde ohne Stimmen der ÖVP und FPÖ der Kulturkommission zugewiesen, wo nun über die Umbenennung diskutiert werden soll.
Damit haben wir die erste Hürde genommen, um den Anna-Maria-Haas-Platz wahr werden zu lassen!
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