Die Wiener Pflichtschulen brauchen eine Reihe von Maßnahmen. Die wichtigsten Forderungen:
NMS-Lehreroffensive
Die Stadtregierung muss endlich aktiv werden, um die besten Köpfe für die Wiener NMS zu gewinnen – dies vor allem angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle bei den Lehrer_innen und der Tatsache, dass Pädagog_innen mit der Lehrerausbildung NEU künftig wählen können, ob sie an einer NMS oder AHS unterrichten wollen. Die Stadtregierung muss daher Anreize für Junglehrer_innen setzen: Sie sollen nicht mehr länger allein gelassen werden, sondern Unterstützung bekommen durch begleitendes Coaching, regelmäßigen Austausch über Best Practice Beispiele und ein gezieltes, auf den Bedarf abgestimmtes, Fortbildungsprogramm für Lehrer_innen.
Kleine Klassen für die Kleinsten
Wien hat im Vergleich zu den anderen Bundesländern die größten Volksschulklassen, und das, obwohl gerade in Wien besonders viele Schüler_innen aus sozial benachteiligten Familien kommen. In Wien gehen durchschnittlich 22 Kinder in eine Volksschulklasse, österreichweit sind es nur 19. Gerade an Klassen mit einem hohen Anteil an außerordentlichen Schüler_innen sowie an Schüler_innen aus sozial benachteiligten Familien braucht es einen Ausgleich. Wir fordern deshalb kleinere Klassen für die Kleinsten an Brennpunktschulen.
Ein Sozialarbeiter an jeder Brennpunktschule:
An Brennpunktschulen wird dringend zusätzliches Unterstützungspersonal benötigt. Das sind vor allem Schulsozialarbeiter_innen und Schulpsycholog_innen, aber auch administratives Personal oder Logopäd_innen und Dyslexietherapeut_innen.
Diese Maßnahmen können über eine indexbasierte Förderung finanziert werden. Schulen bekommen zusätzliche finanzielle Mittel, wenn sie einen gewissen Sockelanteil an sozial sehr stark oder stark Benachteiligten haben, wenn z.B. mehr als 25 Prozent sozial gefährdete Kinder an Schule gehen. Nach zwei bis drei Jahren wird evaluiert, ob die Mittel effektiv eingesetzt wurden und bessere Bildungsergebnisse erzielt werden.