Donaukanalpromenadenabschnitte nach Frauen benannt
Mit den Benennungen werden neun Frauen geehrt, die in der Leopoldstadt gelebt und gewirkt haben.

Starker Aufholbedarf bei Benennungen nach Frauen
Nur rund 12% der Wiener Straßennamen sind nach Frauen benannt. Im zweiten Bezirk haben sich daher alle im Bezirksparlament vertretenen Parteien darauf verständigt, diesem Umstand entgegenzuwirken. Bei der Benennung von Parks, Straßenabschnitten und Plätzen wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Leistungen von Frauen, die in der Leopoldstadt gelebt und gewirkt haben, vor den Vorhang zu holen. Entlang der Donaukanalpromenade hat sich aufgrund der zahlreichen Brückenquerungen über den Donaukanal nun die Möglichkeit ergeben, gleich neun Benennungen durchzuführen. Die einzelnen Abschnitte wurden nach Adele Jellinek, Margit Czernetz, Friedl Dicker-Brandeis, Vilma Steindling, Gisela Werbezirk, Henriette Farbach, Emilie Turecek, Henriettte Willardt und Lucie Goldner benannt und im Juni im Rahmen einer Begehung feierlich eröffnet. Die einzelnen Kurzbiografien kann man hier nachlesen.
Prozedere
Da es in der letzten Legislaturperiode unter der grünen Bezirksvorsteherin keine Transparenz bezüglich der Namensfindungen gab, haben wir NEOS eingefordert das Prozedere nachvollziehbar zu gestalten. Unter dem neuen Bezirksvorsteher wurde die Vorgehensweise komplett neu aufgesetzt. In einer gemeinsamen überfraktionellen Arbeitsgruppe von SPÖ, Grüne, ÖVP und NEOS werden alle Namensvorschläge gesammelt. Die Vorschläge kommen von den Bezirksrät:innen oder direkt von den Bürger:innen. Danach folgt eine Recherche über das Leben und Wirken und welchen Bezug die einzelne Person zur Leopoldstadt hat. Einigt man sich auf die Benennung einer Örtlichkeit, wird ein gemeinsamer Antrag verfasst, der zur Vorbegutachtung in die Bezirks-Kulturkommission gelangt. Gibt es von dort das Ok, kommt der Antrag in der nächsten Bezirksvertretungssitzung zur Abstimmung und wird an die Kulturabteilung der Stadt Wien weitergeleitet. Danach erfolgt eine Vorberatung in dem eigens vom Wiener Gemeinderat eingesetzten Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennungen. Die endgültige Benennung beschließt der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft. Bis dann endgültig die Tafel samt Zusatzinformation produziert und aufgestellt wird, können schon 1 bis 2 Jahre vergehen.
Bereits 14 Benennungen seit 2021
In der laufenden Legislaturperiode wurden bislang 14 Benennungen durchgeführt. Bereits umgesetzt sind neben der Donaukanalpromenade die Benennungen Fritzi-Massary-Park, Stephanie-Endress-Straße, Vilma-Neuwirth-Park und Dora-Schimanko-Park.
Noch in Umsetzung befinden sich der Platz der Erdarbeiterinnen und der Josefine-Lauterbach-Platz.
Die überfraktionelle Arbeitsgruppe trifft sich einmal im Quartal, um weitere Vorschläge zu diskutieren. In der nächsten Bezirksvertretungssitzung Ende September ist mit weiteren Anträgen zu rechnen.